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Erstellt von Manuela Moser |
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Die Gemeindeversammlung ging schlank über die Bühne. Die Rechnung 2023 schliesst mit einem Plus von 4,2 Mio. Franken.

Nach knapp eineinhalb Stunden waren die fünf traktandierten Geschäfte in Küsnacht inklusive der zwei Anfragen von Hans-Peter Amrein am Montag durch. Dieser wollte wissen, ob sich die Mandate von Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) innerhalb einer Branche nicht beissen: Ernst sitzt seit diesem Jahr im Verwaltungsrat der EKZ und schon länger bei der Netzanstalt Küsnacht (hier als Präsident) und den Werken am Zürichsee (als Verwaltungsrat). Rückblende: Schon bei seiner Wahl in den Kantonsrat im vergangenen Dezember gab es Misstöne zu Ernsts Wahl, damals aus der Mitte. Am Ende wurde er aber ohne Gegenstimme gewählt. Genau darauf verwies Ernst auch an der ­Gemeindeversammlung in der Heslihalle: «Bei meiner Wahl gab es keine Vorbehalte», sagt er, «und allfällige Befangenheit lässt sich mittels Ausstand lösen.» Wolle Hans-Peter Amrein allerdings an den Bezirksrat gelangen, so liege dies bei ihm.

«Chüngeli-Töter» bei Einbrüchen

Die zweite Anfrage Amreins betraf die steigende Zahl an Einbrüchen. Sicherheitsvorsteher Claudio Durisch (parteilos) bestätigte, dass es zu einer Zunahme um 22 Prozent gekommen sei. Konkret: Im Jahr 2022 waren es noch 85 Einbrüche, 2023 schon 104. Was auffalle, sei, dass immer häufiger sogenannte Bolzenschussgeräte («Chüngeli-Töter») eingesetzt würden. «Damit kann einfach eine Tür oder ein Fenster aufgeschossen werden», so Durisch. Zudem seien diese Apparate leicht im Onlinehandel zu besorgen. Auf diese neue Entwicklung werde ein Auge geworfen, versprach er. Und Amrein doppelte nach: «Es besteht hier Handlungsbedarf.»

Die Jahresrechnung schliesslich präsentierte Finanzvorsteherin Pia Guggenbühl (FDP). «Wir dürfen zufrieden sein», kommentierte sie das besser als budgetierte Ergebnis: ein Plus von 4,2 statt von 0,3 Millionen Franken. Verantwortlich dafür seien insbesondere höhere Steuererträge (9,1 Millionen Franken). 

Schule mit deutlich höheren Kosten

Deutlich verschlechtert haben sich die Zahlen allerdings bei der Schule. Konkret lässt sich der Mehraufwand mit 3,8 Millionen Franken beziffern (plus 13,6 Prozent). Dies sei vor allem zwei Faktoren geschuldet, so die Finanzvorsteherin: Erstens habe die Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler gekostet. Zweitens seien die Auswände für Vikariate wegen Lehrer-Absenzen gestiegen. Der Mehraufwand wegen der Schülertransporte liege einem Fehler zugrunde, der inzwischen habe korrigiert werden können, und auch die schulergänzenden Angebote seien angepasst und somit wieder kostengünstiger geworden. «Die Relevanz der Bildung spiegelt sich in den Kosten», meinte Guggenbühl abschliessend, «der Aufwand beträgt 45 Prozent, also jeder dritte Franken fliesst in die Schule.» Über eine Steuererhöhung müsse allenfalls im nächsten Jahr nachgedacht werden (was kurz ein Raunen auslöste).

Auch Tim Dührkoop, Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK), mahnte die substanziellen Mehrkosten der Schule. Ein Springer koste naturgemäss 20 Prozent mehr, weil er spontan verfügbar sei. Daneben müsse das Honorar des fehlenden Lehrers weiter bezahlt werden. Aber: «Einfach teurer reicht nicht als Erklärung», so Dührkoop kritisch weiter, «wir wünschen uns hier mehr Transparenz.» 

Schliesslich wurden auch die beiden Liegenschaftenkäufe und die Abgaben im Baurecht an die Gesundheitsnetz Küsnacht AG einstimmig angenommen.