Vergangene Woche wurden im Küsnachter Wald die letzten Edelkastanien gepflanzt. Damit hat die Gemeinde das erste von sechs Projekten aus einem Ideenwettbewerb umgesetzt. Bis Ende Jahr sollten Weitere dazukommen.
Letztes Jahr hat die Zürcher Kantonalbank zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum den Zürcher Gemeinden eine Jubiläumsdividende versprochen. Die Gemeinde Küsnacht freute sich über eine Summe von 473 000 Franken. Mit einem Ideenwettbewerb wurde entschieden, wie das Geld investiert wird. Aus über 100 von der Bevölkerung eingesandten Vorschlägen entschied sich der Gemeinderat unter Beizug einer fünfköpfigen Jury für sechs Projekte: darunter auch für die Aufforstung des Küsnachter Waldes mit 140 Edelkastanien. Die Kosten belaufen sich auf rund 20 000 Franken.
Marronifest im Herbst
«Es sind verschiedene Ideen im Bereich Bäume, Wald und Natur eingereicht worden», sagt Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP). Nach Rücksprache mit dem Förster Manuel Peterhans sei dann die Idee zum Marroniwäldchen entstanden. Die Edelkastanien füllen dereinst nicht nur die Lichtungen in der Nähe der Wulpwiese im Küsnachter Wald, sondern sie geben der Bevölkerung jedes Jahr direkt etwas zurück, nämlich Marroni.
Diese Lichtung haben Förster Manuel Peterhans und Kastanienspezialist Rolf Blapp nicht ohne Grund ausgewählt. Der Borkenkäfer habe dort am damals vorhandenen Rottannenbestand grossen Schaden angerichtet. Diese Borkenkäferart befalle aber nur die Rottanne, die Kastanienbäume müssten keinen Borkenkäferbefall befürchten, sagen die beiden Waldexperten. «Die ersten Marroni dürften mit etwas Glück bereits im Herbst erntereif sein», sagt Küsnachts Förster. So sei auch ein kleines Marronifest für die Bevölkerung geplant, wie Gemeindepräsident Ernst anfügt. Die 140 Edelkastanien sind in zehn Sorten eingeteilt. Die Hälfte aller Bäume seien sogenannte veredelte Edelkastanien, erklärt der Förster: «Diese unterscheiden sich grundsätzlich in der Frucht, die sie tragen. Veredelte Edelkastanien werfen die grösseren Marroni ab. Etwa wie die, die man aus dem Laden kennt.»
Mit der Bepflanzung der letzten Edelkastanien ist das erste Projekt von sechs aus dem Ideenwettbewerb abgeschlossen. Gemeindepräsident Ernst freut sich über die Einsatzbereitschaft der Initianten: «Wir kommen mit den übrigen Projekten gut voran. Nicht zuletzt dank der Mithilfe der Initiantinnen und Initianten, die sich auch bei der Umsetzung tatkräftig engagieren». Ein Beispiel ist die Brutinsel für Flussseeschwalben und Lachmöwen, die in der Seeanlage Im Hörnli stehen soll. Die Planungen sind fertig und das Baugesuch eingereicht. Ob die Brutinsel noch in diesem Jahr gebaut wird, bezweifelt Ernst: «Gut möglich, dass Rekurse erhoben werden.»
Das Projekt über die Orientierungslauf-Karten für Küsnacht wird wohl ebenfalls ins nächste Jahr fallen. OL-gerechte Karten herzustellen sei nicht einfach. «Es muss quasi jeder Stein in Küsnacht abgebildet sein», so Ernst. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden die Karten gedruckt und digital erscheinen. Anders der Stand beim bisher ungenutzten Gewölbekeller im Landhaus Wangensbach. Dieser soll zu einem Veranstaltungsraum umfunktioniert werden, etwa für Ausstellungen, Konzerte oder Theateraufführungen. Hier sind die Gemeinde und der Initiant so weit, das Baugesuch einzureichen. Auch sei das Projekt um die Seesauna, die im Strandbad entstehen soll, in der Endphase der Planungen. Bei den Outdoor-Fitnessgeräten ist der Standortentscheid gefallen: Sie sollen auf der Wiese zwischen der Freizeitanlage Sunnemetzg und der Hornanlage Küsnacht zu stehen kommen. Aktuell klärt die Verwaltung ab, welche und wie viele Geräte angeschafft werden können.