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Chris de Burgh rührt zum Spenden

Erstellt von Manuela Moser |
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Er war tatsächlich da, Chris de Burgh, der Weltstar aus Irland. Und sang für die kriegsgeplagte Ukraine. Die kleine reformierte Kirche in Küsnacht war voll besetzt, sodass das Konzert gleich zwei Mal hintereinander stattfand.

Zum Schluss hatte auch Pfarrer Andrea Marco Bianca Tränen in den Augen – er, der dieses Benefiz-Konzert an diesem Abend bereits zum zweiten Mal moderierte. Schliesslich wollten alle den Weltstar live erleben, Chris de Burgh (73) aus Irland, der in seiner über 50-jährigen Karriere schon millionenfach Tonträger verkauft hatte. 1000 Zuschauer standen am Sonntag Schlange vor der Kirche in Küsnacht. Alles für den irischen Barden, der ohne Gage auftrat, zum Anfassen nah sass er am Flügel, mit seinem sanften Lächeln. Auf eine spontane Ein­ladung hin, die erst vor drei Wochen zu stande gekommen war. Initiiert wurde der Benefiz-Anlass von de Burghs Freund Christopher Løvold, Dirigent der Swiss Gospel Singers; seinem treuen Fan, Petra Keim, Sängerin bei den Swiss Gospel Singers, und dem Küsnachter Pfarrer, Andrea Marco ­Bianca (der «Küsnachter» berichtete).

Der Fokus an diesem Abend blieb aber auf dem Krieg, dem Elend in der Ukraine – und dass die hiesige Bevölkerung mit Geld, dem einzigen ihr zur Verfügung stehenden Mittel, helfen kann. «This is Küsnacht, the richest place of Zürich», sagte de Burgh fast ermahnend («Das ist Küsnacht, der reichste Ort in Zürich»). Um dann mit seiner Musik – ausgewählt alles Friedenslieder, begleitet von den 60 Swiss Gospel Singers in gelb-blauen Schals – eben nicht nur die Herzen zu öffnen, sondern auch die Geldbeutel. Der Star gab sichtlich gerührt auch Persönliches preis und erzählte von seiner Tochter, die nur dank einer Leihmutter vor drei Jahren ein Kind bekommen konnte. Diese Mutter müsse sich nun, als Bürgerin von Kiew, in der Ukraine verstecken. «Mein Herz weint.» Und dann stimmte er zu seinem Hit «Borderline» an, aus dem Jahr 1982, der den Kriegshorror im Falklandkrieg thematisiert. Als er dann sang «Ich werde nie wissen, wie Männer Weisheit in einem Krieg sehen können», gab es spontanen Beifall.

Bis Redaktionssschluss waren über 100 ooo Franken Spenden eingegangen. Pfarrer Bianca hofft auf mehr: «Die Betroffenheit an den Konzerten war spürbar gross. Die Spenden sollen entsprechend gross sein.» Die UBS Optimus Foundation wird den Ertrag dann noch verdoppeln.