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Die Corona-Gebote

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Corona hat unseren Alltag auf eine unvorstellbare Weise verändert. Wir wissen nicht mehr, woran wir uns halten können. Jeden Tag kann etwas auf uns zukommen, das uns zu einer Änderung unserer Lebensweise zwingt. Woran können wir uns in dieser Zeit orientieren? An den zehn Geboten in der Bibel? Ich halte mich an diese, formuliere sie aber anhand biblischer Werte für die Corona-Krise neu. Wenn die wirtschaftlichen Nöte gegenüber den gesundheitlichen Nöten weiter zunehmen, brauchen sie zudem ein Update. Bis dann gelten für mich diese zehn Gebote als persönliche Selbstverpflichtungen:

1.Ich lebe achtsam einen Tag nach dem anderen, um dadurch im einzelnen Moment weder die Vergangenheit zu vermissen noch die Zukunft zu fürchten.

2.Ich glaube bewusst an die Verbindung einer höheren göttlichen Macht mit unserer inneren menschlichen Kraft, um die Krise zu bewältigen.

3.Ich hoffe zuversichtlich auf schnelle Fortschritte in der Medizin und überraschende Erkenntnisse in der Wirtschaft, um die Krise zu beenden.

4.Ich liebe mich selber so sehr wie meine Mitmenschen und halte mich an alle geforderten Massnahmen, um mich und sie zu schützen.

5.Ich danke jeden Tag dafür, dass sich Mitmenschen im Gesundheitswesen über ihre Grenzen hinweg einsetzen, um Leben zu retten.

6.Ich bete täglich fragend oder klagend, wenn mich die Massnahmen emotional zu sehr bedrücken oder finanziell zu sehr belasten.

7.Ich freue mich täglich über eine Kleinigkeit, die ich bisher übersehen oder als zu unwichtig nicht geschätzt habe.

8.Ich kümmere mich täglich nicht nur um meine körperliche, sondern auch um meine seelische und geistige Gesundheit.

9.Ich melde mich täglich bei einem Menschen, mit dem ich weder verwandt noch befreundet bin, um mich zu erkundigen, wie es ihm oder ihr geht.

10.Ich nutze täglich die gewonnene Zeit, um zu entdecken, wie ich kreativer und die Gesellschaft solidarischer werden kann. (Andrea Marco Bianca, ref. Pfarrer in Küsnacht)