Der Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich ist eröffnet: Für die Kunst stehen nun 5000 Quadratmeter Fläche zusätzlich zur Verfügung. Doch die Verantwortlichen müssen sich auch Kritik stellen – wegen der umstrittenen Bührle-Sammlung.
Am vergangenen Wochenende öffnete der Neubau des Kunsthauses Zürich seine Türen. Schon einige Tage zuvor hatten Medienschaffende die Gelegenheit, den Erweiterungsbau in Ruhe zu begutachten. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der Kunst, sondern gerade wegen des Gebäudes. Das Kunsthaus darf sich nun damit schmücken, das grösste Kunstmuseum der Schweiz zu sein.
Vor den Medien war Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) voll des Lobes. Sie habe sich gefragt: «Ist das wirklich Zürich?» Das neue Kunsthaus mache es möglich, Kunst auf eine zeitgemässe Art zu vermitteln. Begeistert zeigte sich auch Direktor Christoph Becker. Und viel Applaus erhielt Stararchitekt David Chipperfield, der den 206 Millionen Franken teuren Bau mit seinem Team entworfen hat.
Für die Kunst stehen 5000 Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung. Im Neubau sind Wechselausstellungen zu sehen, der Fokus liegt aber auf privaten Sammlungen. Für grosse Diskussionen hatte schon im Vorfeld die umstrittene Sammlung des Waffenfabrikanten Emil Bührle gesorgt, der unter anderem Kriegsmaterial an Nazi-Deutschland lieferte. Im Dokumentationsraum kann man nachlesen, bei wem es sich bei Bührle, dem reichsten Schweizer seiner Zeit, handelte und wie die Sammlung entstand.
Besonders spektakulär ist übrigens das begehbare, zeitgenössische Werk «Pixelwald» von Pipilotti Rist, das zur Sammlung Merzbacher gehört.