Die Reformierte und die Katholische Kirche des Kantons Zürich haben am Zurich Film Festival (ZFF) «ihren» Film gewählt. Der Schweizer Gewinner heisst «Sami, Joe und ich».
Festliche Stimmung im Zürcher Kino Sihlcity: Zum vierten Mal verliehen vergangene Woche die beiden Landeskirchen am Zurich Film Festival (ZFF) den «Filmpreis der Zürcher Kirchen». Er ist mit 10 000 Franken dotiert. Das Rennen machte der Coming-of-Age-Film «Sami, Joe und ich» von der Schweizer Regisseurin Karin Heberlein. «Die Schauspielführung der Regisseurin überzeugt durch Präzision und Einfühlungsgabe», begründete Jury-Präsidentin und Filmdozentin Lucie Bader den Entscheid für den in Zürich entstandenen Film. Auch habe das authentische Spiel der drei jungen Schauspielerinnen beeindruckt. Erzählt wird die Geschichte der unzertrennlichen Mädchenclique Sami, Joe und Leyla.
Harte Bewährungsprobe
In der Zürcher Agglomeration erleben die Mädchen das Ende der gemeinsamen Schulzeit. Was als Auftakt in einen aufregenden Sommer gedacht war, entwickelt sich zur harten Bewährungsprobe. Wegweisende Entscheidungen stehen an, und die Freundschaft als das einzig Beständige wird auf eine harte Probe gestellt.
Andrea Marco Bianca, Jury-Mitglied, Kirchenrat und reformierter Pfarrer aus Küsnacht, ist ebenfalls vom Film begeistert: «Für die Kirchen ist es wichtig, eine Brücke zur Jugend zu schlagen. Der Film schenkt viel Hoffnung.» Der kirchliche Filmpreis bedeutet für ihn gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten eine Horizonterweiterung: «Wir können mit Premiere-Filmen in Welten eintauchen, die nicht von Corona durchtränkt, aber dennoch relevant sind.» Besonderen Wert legt er als Jurymitglied auf einen nicht moralisierenden Einbezug der spirituellen und ethischen Dimension. «Ich will in einen Film eintauchen und dabei vergessen, dass ich in einem Kino vor der Leinwand sitze.»
Gastredner war der Fernsehmann Kurt Aeschbacher, der sich als Atheist bezeichnete, aber für eine tolerantere Welt einstehe. (moa.)