Auch in Küsnacht ist die russische Invasion ein Thema. Die Kirchen haben ihre Friedensgebete aufgenommen, die Gemeinde bereitet sich auf die Flüchtlinge vor, Kinder sammeln Geld.
Der Krieg in der Ukraine lässt niemanden kalt. Zerbombte Häuser, fliehende Menschen und die Angst vor einem Weltkrieg sind so kurz nach Corona dominierend in die Schlagzeilen gerückt. Gleich nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine vor zwei Wochen haben die Kirchen an der Goldküste reagiert: «In der Pfarrkirche brennt eine Kerze für die Opfer des Krieges und als Hoffnungszeichen», sagt Matthias Westermann von der katholischen Kirche Küsnacht-Erlenbach. Auch hat man bereits Geld gespendet. In Absprache mit den reformierten Kirchgemeinden Erlenbach, Herrliberg und Küsnacht findet ab dieser Woche nun auch jeden Mittwoch um 19.30 Uhr das ökumenische Friedensgebet in der reformierten Kirche Erlenbach statt. «Putins Überfall verändert den Alltag der Ukrainer dramatisch und verändert das Gesicht Europas nachhaltig», sagt der reformierte Pfarrer aus Erlenbach, Andreas Cabalzar. Deshalb wollen die Kirchen aus Solidarität mit den vom Krieg betroffenen Menschen, aber auch um der eigenen Sorge Ausdruck zu verleihen, jeden Mittwoch zusammen beten.
Aktiv geworden ist auch die Gemeinde Küsnacht. Im grossen Interview sagt Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP), wie ein Krisenstab gegründet worden ist. Er beurteilt – als Brigadier selbst einer der höchsten Offiziere in der Schweizer Armee – auch die militärische Lage.
Und zu guter Letzt haben sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die Flüchtlinge aufnehmen oder anders helfen wollen. Da sticht besonders eine herzerwärmende Geschichte hervor: die der 9-jährigen Mia und ihren Freundinnen und Freunde. Sie haben spontan am vergangenen Wochenende für die Ukaine gebacken – und 2100 Franken eingenommen.