Model und Unternehmerin Fabienne Bratschi hat sich ihren Traum erfüllt: Sie lebt abwechselndin Küsnacht am Zürichsee und am anderen Ende der Welt auf Tahiti in Französisch-Polynesien.
Für viele Menschen ist es ein paradiesischer, exklusiver Ferienort, den sie nur von Bildern her kennen, für Fabienne Bratschi ist die Inselgruppe Französisch-Polynesien ein Zuhause geworden. Seit 2012 lebt die Mutter eines Sohnes und einer Tochter (5 und 11 Jahre alt) in der Südsee, zuerst auf Bora Bora, mittlerweile auf Tahiti. Um dorthin zu gelangen, muss man einen rund 30-stündigen Flug mit mehreren Zwischenstopps in Kauf nehmen und mit Lebenskosten wie in der Schweiz rechnen.
Ein anderes Lebensgefühl
Bratschis Kinder sind sich an das Reisen und den damit verbundenen Jetlag bestens gewöhnt. Seit sie auf die Welt gekommen sind, konnten sie mit ihren Eltern rund um den Globus jetten. Doch auch Küsnacht in der Schweiz ist für Fabienne Bratschi Heimat. Ihre Kinder wachsen sowohl dort als auch auf Tahiti auf. «Meine Freunde und meine Familie vermisse ich am meisten, wenn ich nicht hier bin», sagt Bratschi.
Diese versuche sie während ihrer Monate in Küsnacht dann intensiv zu treffen. «In der Schweiz fehlen mir jedoch die Fröhlichkeit und die Unbeschwertheit der Menschen», so Bratschi weiter. Das Lebensgefühl sei auf Französisch-Polynesien ein ganz anderes. «Die Leute lieben es, zu singen und zu tanzen. Auch haben sie viel mehr Zeit als hier», sagt die Globetrotterin. In der Schweiz müsse man Termine meist Wochen im Voraus vereinbaren, auf Tahiti geschehe dies viel spontaner. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Bevölkerung im Einklang mit der Natur lebe. «Man ist sehr viel draussen, steht mit der Sonne auf und geht früh schlafen», weiss Bratschi.
Model, Mutter, Unternehmerin
Seit vielen Jahren arbeitet die 41-jährige Bratschi als Model. Im Jahr 2000, kurz nach ihrer Matura, nahm sie bei den Miss-Schweiz-Wahlen teil und begann somit ihre Modelkarriere. Mehr als 20 Jahre später hat sich Bratschi ein florierendes Unternehmen aufgebaut. Mit ihrer Firma «Bora Bora Sea Salt» vertreibt sie Meersalz aus der Südseeinsel. Angefangen hat das Ganze mit einem einfachen Gedanken. «Warum wird in Französisch-Polynesien kein Salz produziert?», fragte sich Bratschi. Denn auf der Inselgruppe wurde das Salz bis anhin importiert. Daraufhin sei ihr die Idee gekommen, selbst Salzproduzentin zu werden, da Polynesien ja das sauberste Wasser der Welt habe.
Salz dank Sonne, Wind und Wasser
«Mein Vater, der Ingenieur ist, half mir dabei» erzählt Bratschi. Also begannen sie damit, ein Testbecken zu basteln und Salz aus dem Meer herauszufiltern. «Nach einer Woche hatten wir Salz», sagt Bratschi. Das Einzige, was man dazu brauche, seien Meerwasser, Sonne und Wind. Anfangs habe Bratschi alles selbst hergestellt, mittlerweile habe sie eine Familie auf Bora Bora, die sich um die Salzproduktion kümmert.
Das ganze Know-how zum Thema Firmengründung habe sich Bratschi durch Learning by Doing angeeignet. Doch auch das Internet habe ihr sehr dabei geholfen sowie der Austausch mit anderen Meersalzproduzenten. «‹Bora Bora Sea Salt› gibt es mittlerweile auch im Jelmoli in Zürich», sagt die Unternehmerin stolz. Das grobkörnige Meersalz ist für Fisch- oder Fleischgenuss gedacht und bewegt sich im hochpreisigen Segment. Für die Zukunft hofft die gebürtige Solothurnerin, ihre Firma noch weiter expandieren und sich auf dem internationalen Markt etablieren zu können.