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Forch-Pläne sind umstritten

Erstellt von Daniel J. Schüz |
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Am Montag fand eine Information zum geplanten Depot auf der Forch statt. Die Anwohner sind allerdings verärgert, Kantonsrat Hanspeter Amrein hat eine Privatinitiative eingereicht.

Keine zwei Wochen sind vergangen, seit der «Küsnachter» über den Unmut der Bevölkerung auf der Forch berichtet hat: Die «ewige Baustelle Forchbahn» ist eine tägliche Herausforderung für die Geduld von Anwohnern, die mit Lärm und Staub leben müssen. Und für die Passagiere, die sich den Weg zum Perron durch ein Labyrinth von Absperrungen und Baumaschinen bahnen müssen.

Keiner wusste, wozu der weder ausgeschriebene noch ausgesteckte Neubau auf der Wiese über dem Bahndepot dienen soll – und mit welcher einschränkenden Überraschung die Reisenden als Nächstes rechnen müssen. Immer lauter wurden die Klagen über die schlicht nicht existierende Informationspolitik der Forchbahn-Verantwortlichen. Der Bericht zeigte rasch Wirkung: Schon am nächsten Tag fanden die Anwohner ein Flugblatt im Briefkasten – eine Einladung an «alle Nachbarinnen und Nachbarn der Forchbahn»: Am Montag, 28. Juni, werde über anstehende Bauprojekte orientiert, schrieb Infrastruktur-Leiter Markus Amrein. Unterdessen ist durchgesickert, dass das über Nacht aus dem Boden gewachsene Bürogebäude nicht nur der Planung des anstehenden Ausbaus auf Doppelspur dient.

Die Forchbahn hat viel grössere Pläne: Auf der Brache Unterboden zwischen Bahnhof und Autobahn soll ein Instandstellungszentrum entstehen, das die ­betrieblichen Herausforderungen der ­Zukunft meistert, wie Betriebsleiter Hanspeter Friedli an diesem Montagabend den zahlreichen informationshungrigen Besuchern erklärte.

Diese Zukunft will ein anderer Hanspeter beziehungsweise ein anderer ­Amrein verhindern: SVP-Kantonsrat Hanspeter Amrein, als Bewohner der Siedlung Im Bodenacher direkt vom Doppelspurausbau betroffen, will auch das geplante Hochbauprojekt verhindern. Am Dienstag, einen Tag nach der Informationsoffensive, reichte er eine Privatinitiative ein mit dem Begehren, die Gewerbezone Unterboden müsse per Volksab­stimmung zur Erholungszone umgezont werden. Amreins Parteikollege Ueli Erb, im Küsnachter Gemeinderat für den Hochbau zuständig, gibt Amreins Initiative «allenfalls vor dem Volk» eine Chance, nicht aber «vor der Baudirektion des Regierungsrats».