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Friede, Freiheit und Demokratie

Erstellt von Urs Weisskopf |
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Den Nationalfeiertag begingen die Küsnachterinnen und Küsnachter wie immer mit Salutschüssen am Morgen und einem Feuerwerk auf der Forch. Dieses Jahr sprach nebst Gemeindepräsident Markus Ernst als geladener Gast Roberto Cirillo, CEO der Schweizerischen Post.

Wenn die Warteschlange vor der Essensausgabe des Turnvereins Forch länger wird und die Bedienung viel zu tun hat, dann ist der 1. August rund um das Wehrmännerdenkmal auf der Forch gut besucht. Gut besetzt sind auch die Stufen des Denkmals, als Markus Ernst, Gemeindepräsident Küsnacht, die Anwesenden im Namen des Gemeinderats und des Vereinskartells begrüsst.

In seiner Rede erinnert Ernst an die ­gewaltsame Einverleibung der Krim durch Russland vor zehn Jahren und daran, dass spätestens mit dem Überfall auf die Ukraine vor 888 Tagen jedermann klar geworden sei, dass ewiger Frieden in ­Europa eine Illusion ist. Friede, Freiheit und Demokratie seien nicht selbstverständlich, und auch dafür stehe das Wehrmännerdenkmal auf der Forch. Die Salutschüsse der Wulponia am frühen Morgen am Küsnachter Horn hätten dagegen einen friedlichen Hintergrund. In diesem Spannungsfeld von Gedenken und Feierstimmung wünschte Ernst allen Anwesenden eine besinnliche und dennoch fröhliche 1.-August-Feier. Anschliessend stellte er den in Küsnacht wohnhaften Festredner Roberto Cirillo (CEO, Die Schweizerische Post) vor.

Was die Schweiz ausmacht

Roberto Cirillo war sichtlich erfreut, als Festredner in seiner Wohngemeinde aufzutreten. Und er begann mit dem Zitat des  Wahlküsnachters Ferdinand Augst Bebel: «Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.»

Mit dem Hinweis, dass hoch auf der Fassade des Bundeshauses die zwei Jahreszahlen 1291 und 1848 stehen, machte Cirillo einen kurzen geschichtlichen Exkurs. Er persönlich fühle sich mit dem Datum 1848 etwas mehr verbunden: «Der Grund ist, dass die Schweiz, so wie wir sie heute verstehen und wahrnehmen, erst im 19. und 20. Jahrhundert wirklich entstanden ist.» Doch was schätzen wir wirklich an der heutigen Schweiz? Was bedeutet der 1. August tatsächlich für uns Schweizerinnen und Schweizer? Wofür setzen wir uns in diesem Land  ein? «Ich glaube, als Allererstes für die direkte, partizipative Demokratie.» Als weiteres Beispiel nennt Cirillo das freiwillige Engagement in geschätzten 100 000 bis 200 000 Vereinen. Vereine seien nicht nur sozial-gesellschaftliche Einrichtungen, sondern auch wirtschaftliche und politische Akteure und Arbeitgeber. 

Als CEO der Schweizerischen Post ging Cirillo im letzten Teil seiner Rede auch auf diese privatrechtliche Aktiengesellschaft ein, welche zu 100 Prozent dem Bund gehöre. Gegründet am 1. Januar 1849, stelle die Post die Grundversorgung für die ganze Schweiz sicher. Ebenso zahle sie Dividenden an den Bund aus und habe weitere zahlreiche wichtige Funktionen für die Schweizer Gesellschaft. 

Als Schlusswort wählte Cirillo das Motto der Schweiz: «Einer für alle und alle für einen.» Er ist überzeugt: «Es sind die Teilnahme und der Beitrag, welche von den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes täglich geleistet werden, die unseren heutigen und künftigen Erfolg bestimmen.»

Nach diesen Worten dankte Ernst dem Festredner und den tatkräftigen Helferinnen und Helfern des gesamten Festtages: dem Vereinskartell und der Gemeindeverwaltung, der Wulponia, der Reformierten Kirche für das Gastrecht, dem Frauenturnverein Küsnacht, der Harmonie Eintracht, dem Turnverein Forch, der Polizei, den Seerettern und der Feuerwehr. Die zahlreichen Gäste tauschten sich im Anschluss beim Höhenfeuer über die Worte des Festredners aus und genossen das Feuerwerksspektakel.