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Fünfter GiP-Treff zum Thema «Energie»

Erstellt von Dennis Baumann |
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Der Verein Gipfelstürmer Programm (GiP) will Küsnacht nachhaltiger machen. Am Montag diskutierte man online darüber, wie der Energieverbrauch und die Energiezufuhr für die nächste Generation aussehen sollten.

«Was gibt mir Energie?» lautete die Einstiegsfrage am Onlineworkshop des Vereins Gipfelstürmer Programm (GiP). Ob es die Natur ist, die Musik oder das Zusammensein mit den Liebsten, die Antworten der 27 Teilnehmenden gingen im Verlauf des Abends bei keiner anderen Frage so weit auseinander. Denn sie sind sich in Sachen Nachhaltigkeit ziemlich einig: mit dem Status quo erreicht weder der Planet noch die Gemeinde Küsnacht die Zukunft, die sich die Teilnehmenden für ihre Enkel wünschen. Für Denkanstösse sorgten die Gastvortragenden. Angefangen mit Ueli Schlumpf (SVP), Gemeinderat und Präsident der Energie und Naturschutzkommission (Enak) in Küsnacht. Bevor die weiteren Redner ihre Ideen für eine nachhaltigere Energiepolitik vorstellten, führte Schlumpf aus, was die Gemeinde bisher alles leistet.

800 Tonnen CO2 eingespart

«Küsnacht arbeitet aktuell an rund 30 Naturstromprojekten und 34 Projekten zur CO2-Reduktion», sagte Schlumpf. Damit spare die Gemeinde pro Jahr über 800 Tonnen CO2 ein und produziere gleichzeitig über 1700 Megawattstunden an erneuerbarer Energie. So trägt Küsnacht seit 2001 das Label «Energiestadt». «Das soll aber nicht heissen, dass wir uns auf unsere Lorbeeren ausruhen», so Schlumpf.

Momentan evaluiere der Gemeinderat, welche Dächer von gemeindeeigenen Gebäuden mit Solarpanels bestückt werden können. Wie effektiv Solarenergie sein kann, erklärte Rainer Mertens. Er ist Physiklehrer an der Kantonsschule Küsnacht und war im Rahmen der Genossenschaft Solécole massgeblich daran beteiligt, dass das Dach der Kantonsschule vollständig mit Solarpanels bedeckt ist.

«2010 hatten wir das Ziel, dass die Kanti Küsnacht in zehn Jahren mehr Energie produziert als verbraucht», sagte Mertens. Durch den Ausbau der Solarpanels auf den Dächern des Alterszentrums Trägerhalde hat die Genossenschaft Solécole ihr damaliges Ziel erreicht.

Die Solarenergie war auch bei Eva Leutenegger, Präsidentin der Solarenergie Zürisee Genossenschaft, ein Thema. In Zusammenarbeit mit ihrem eigenen Betrieb, dem Solarstromanbieter «Leutenegger Energie Control», konnte die Genossenschaft zahlreiche Panels auf Küsnachter Dächern verbauen. Seit ihrem Markteintritt vor über 20 Jahren hat sich die Solarstromproduktion der Genossenschaft vervierzigfacht. Gewinne will die Genossenschaft nicht verzeichnen. Sämtliche Mitgliederbeiträge würden sofort wieder in den Ausbau von Solarpanels reinvestiert, sagte Leutenegger.

Fossile Energie ohne Zukunft

«Wie haben sich die Grosseltern der Workshop-Teilnehmer Gedanken zum Thema Energie gemacht?» und «Wie soll die Zukunft bezüglich Energie für die nächste Generation aussehen?» waren die beiden Fragestellungen, die die Teilnehmenden in Kleingruppen zu diskutieren hatten.

Nach regem Austausch wurde klar, dass es nicht eine Lösung gibt. Es ist eher ein Mix aus der Hoffnung auf neue Technologien sowie die Haltung einer gewissen Genügsamkeit, die Grosseltern früher noch hatten. Für die Workshop-Teilnehmer sind dies zentrale Punkte, die zu ­einer nachhaltigeren Zukunft führen. In einem waren sich schliesslich alle einig: Fossile Energieträger dürfen nicht Teil der Zukunft sein.