Die Küsnachter Bevölkerung will, dass die Migros eine grössere Filiale auf dem Areal hinter dem Bahnhof bauen kann. Dies hat eine aktuelle Online-Umfrage ergeben.
Nun liegt das Ergebnis auf dem Tisch: Die Mehrheit der Küsnachter Bevölkerung will, dass die Migros das Areal hinter dem Bahnhof Küsnacht bebauen darf – zumindest eine Mehrheit der 662 Personen, die an der Umfrage mitgemacht haben, die vom Orangen Riesen selbst durchgeführt wurde. Dieser plant einen grösseren Supermarkt mit öffentlichen Parkplätzen, der die bestehende Filiale an der Ecke Zürich-/Oberwachtstrasse ersetzen soll. Schon im Herbst hatten Vertreter der Genossenschaft Migros Zürich die Bevölkerung über das Vorhaben informiert. Der Abend war mit rund 150 Interessenten gut besucht.
Im Anschluss startete die Migros eine Online-Umfrage, um den Puls der Bevölkerung zu fühlen – schliesslich hatte das Stimmvolk in der Vergangenheit schon zwei Vorlagen zur Bebauung des Areals bachab geschickt. So steht auch heute noch beim Einfallstor zu Küsnacht lediglich ein Parkfeld mit 117 Plätzen.
Gemeinde begrüsst die Pläne
«Ich habe mich sehr gefreut, dass die Mehrheit der Befragten dem Projekt eine Chance gibt», sagt der Küsnachter Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) auf Anfrage. Nun könne die Migros den nächstens Schritt mit der Gemeinde angehen. Ob die Umfrage des Orangen Riesen repräsentativ sei, könne er nicht beurteilen, sagt Ernst. «Ich denke aber schon, dass die Tendenz abgebildet wird.»
Die Bevölkerung habe «mit einem deutlichen Ja von 63 Prozent» der Migros zugestanden, das Areal weiterzuentwickeln, heisst es in der aktuellen Meldung des Orangen Riesen. Mit gleich hohem Anteil hätte sie aber auch gewünscht, dass eine Begleitgruppe miteinbezogen wird. So will über die Hälfte, dass die Gemeinde in diesem Gremium integriert wird. «Die Gemeinde hat die Resultate noch nicht gewürdigt», sagt Gemeindepräsident Ernst dazu, «aber es steht für mich ausser Zweifel, dass die Gemeinde eine aktive Rolle im Prozess einnehmen wird.»
Schon zu einem früheren Zeitpunkt hatte Ernst betont, wie gut die Lösung mit der Migros für die Gemeinde wäre: Man müsste aktiv keine Steuergelder mehr einsetzen für die Gestaltung des Platzes und bekäme sogar noch einen Baurechtszins. Kritische Stimmen meinten, es sei ein «Armutszeugnis» der Gemeinde, die Zentrumsplanung aus der Hand zu geben. Andere hielten dem entgegen, dass Parkplätze zwar praktisch seien, aber keine Visitenkarte für Küsnacht.
Ob die Lösung mit der Migros dereinst als besseres Symbol und für ein lebendigeres Dorf stehen kann, werden die Stimmbürger entscheiden. So liegt es an ihnen, den neuen Gestaltungsplan an einer Gemeindeversammlung zu genehmigen und die Landabgabe im Baurechtszins an der Urne zu legitimieren.
Die Migros jedenfalls will nun den nächsten Schritt angehen: zusammen mit der Gemeinde einen Baurechtsvertrag erarbeiten.