Noch bis zum 22. Januar messen sich in Lausanne 1800 Jugendliche aus über 79 Ländern an der Jugend-Olympiade. Die Eistänzerin Gina Zehnder vom Eislaufclub Küsnacht kam die grosse Ehre zu, die Spiele zu eröffnen und das olympische Feuer anzuzünden.
Vor einer Woche war es so weit: Die Olympischen Jugend-Winterspiele wurden in der Vaudoise-Arena in Lausanne eröffnet. Im Zentrum des Geschehens: eine Küsnachterin.
Als Organisationsland durfte die Schweiz bei jeder Disziplin Sportlerinnen und Sportler entsenden und hat schliesslich eine Delegation von 112 Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren selektioniert. Darunter auch das Küsnachter Eistanzpaar Gina Zehnder und Beda-Leon Sieber (der «Küsnachter» berichtete). Zehnder wurde als jüngstes Mitglied der Schweizer Delegation ausgewählt, das olympische Feuer bei der Eröffnungszeremonie anzuzünden. Das Geheimnis wurde wohl behütet, nicht einmal ihr Eistanzpartner und ihre Schwester durften es erfahren.
Ein Moment für die Ewigkeit
Unter den Augen von Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nahm Gina Zehnder die Fackel entgegen, um das Feuer zu entfachen. Diese hatte den langen Weg von Griechenland bis ins Lausanner Stadium gemacht. In der Sportgeschichte der Schweiz ist sie schon von vielen grossen Sportlern wie Michaela Figini oder Erika Hess getragen worden.
Die junge Küsnachterin liess sich weder von den über 10 000 Zuschauern im Stadion noch den vielen TV-Teams aus der ganzen Welt beeindrucken. «An diesen Moment werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern», sagte sie später.
Der erste Tag des Wettbewerbs war für das junge Küsnachter Tanzpaar Zehnder und Sieber eine schwierige Aufgabe. Der Kurztanz stand auf dem Programm. Dieser erfordert eine grosse Erfahrung. Das Paar, das erst seit einem Jahr zusammen trainiert, hat die Aufgabe aber bravourös gemeistert, obschon sie nicht ganz ihr Können abrufen konnten. Beim Final waren sie mit ihrer Kür wesentlich lockerer und präsentierten sich selbstbewusst, als ob es alltäglich wäre, vor über 5000 Zuschauern ein schwieriges Programm mit schönen, aber gefährlichen Hebungen zu präsentieren und dabei zu lächeln, als ob nichts wäre.
Hartes Training wurde belohnt
Trainerin Cornelia Leroy war stolz auf ihre beiden Eistänzer und meinte, dass sie «den Job super gemacht» hätten. Die Klassierung an der Jugend-Olympiade stand nicht im Vordergrund, sondern es ging darum, die Schweiz und den Eislaufclub Küsnacht ehrenhaft zu vertreten und zu verhelfen, dass sich der Eistanz in der Schweiz auf hohem Niveau etabliert. Gina Zehnder und Beda Sieber haben mit der Unterstützung ihrer Trainerin Cornelia Leroy diese Ziele weit übertroffen, waren sich alle einig. «Die Motivation nach dieser Jugend-Olympiade ist gross und die zwei jungen Sportler haben ihr Training schon wieder angefangen», so die Trainerin. Ihr nächstes Ziel ist eine Nominierung vom Eislaufverband für die Junioren-Weltmeisterschaften. Die technischen Voraussetzungen mit den Minima-Punkten haben die beiden Küsnachter schon erfüllt. (Olga Lang)