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Grünes Licht für das Pfarreilager

Erstellt von Laura Hohler |
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Jugendarbeiter Dominik Dozza wollte von der Leitung des Kinder- und Jugendlagers der beiden Küsnachter Landeskirchen zurücktreten. Nun fehlt aber immer noch ein Nachfolger. Deshalb übernimmt er auch die diesjährige Ausgabe, 70 Kinder und 30 Leiter sind bereit fürs Abenteuer.

Die Pfarrei Küsnacht sucht immer noch nach einem neuen Jugendarbeiter. Mehrere personelle Wechsel haben dazu geführt, dass der Posten nun schon länger vakant ist. Zum Glück gibt es Dominik Dozza, er ist für das anstehende Sommerlager eingesprungen. Und dies nicht zum ersten Mal: Der 47-jährige Jugendarbeiter leitete das Lager schon oft; er war selbst – mit einem Unterbruch – über 15 Jahre lang Jugendarbeiter in der Pfarrei. Seit den 1990er-Jahren leitet er die Lager. «Davor war ich als Kind selbst mit dabei», sagt der Küsnachter. Jugendliche können bereits ab der zweiten Sekundarstufe als Hilfsleiter bei einer Leitung mithelfen.

Komplexe Organisation

Kurz vor der Abreise ins zweiwöchige Sommerlager am 17. Juli steht nun fest: Insgesamt rund 100 Personen nehmen am Pfarreilager teil, davon rund 70 Kinder und Jugendliche sowie 30 Leiterinnen und Leiter. Eine grosse Herausforderung sei es jeweils, eine passende Unterkunft für eine so grosse Gruppe zu finden. «Leider gibt es immer weniger Lagerhäuser in der Schweiz», erklärt der Jugendarbeiter. Die Lagerleitung arbeitet komplett ehrenamtlich, die Vorbereitungen beginnen bereits im März.

Aus diesem Grund könne man das Lager für den Preis von 400 Franken inklusive Kost und Logis anbieten. Familien, die finanzielle Probleme haben und sich den Betrag nicht leisten können, werden von den beiden Landeskirchen unterstützt. «Wir sorgen dafür, dass jedes Kind, das teilnehmen will, dies auch tun kann», sagt Dozza.

Corona hat die Planung nicht vereinfacht, doch nun können die Leiter aufatmen. «Weil die Coronalage sich entspannt hat, können wir das Lager eigentlich wie üblich durchführen», sagt Dozza. Natürlich gebe es Maskenpflicht für die Leiter im Lagerhaus, plus ein nötiges Schutzkonzept. «Aber da wir meist draussen sind, sind diese Einschränkung nicht einschneidend.» Und: Bereits im Sommerlager 2020 gab es ein Schutzkonzept. Es ist also nichts Neues. Dozza: «Wir haben damals auf Besuche verzichtet, keine Ausflüge gemacht und sind unter uns geblieben. Obwohl die Katholische Kirche Küsnacht-Erlenbach das zweiwöchige Sommerlager mit Unterstützung der Reformierten Kirche Küsnacht organisiert, ist das Lager für alle offen. «Wir haben Kinder verschiedenster Religionen bei uns dabei», so Dozza. Begleitet werden die Lager vom katholischen Pfarrer Karl Wolf aus Küsnacht. Doch auch bei den Gottesdiensten stehe das Religiöse nicht im Vordergrund, sondern sei niederschwellig. «Viel mehr geht es bei dem Lager darum, dass die Kinder ein Abenteuer erleben und viel Zeit in der Natur verbringen», sagt Dozza. Bis kurz vor Abfahrt wissen deshalb nur die Leiter und die Eltern Bescheid, wohin es geht. Die Pfarreilager stehen auch jedes Mal unter einem ­bestimmten Motto, aktuell lautet es ­«Boing21». «Unsere Aktivitäten drehen sich dann um dieses Thema und verwickeln alles in bestimmte Geschichten», so Dozza. Mehr aber verrät er nicht.

Klar ist: Dozza wird den neuen Jugendarbeiter begleiten, und ihn bei der Planung des nächsten Sommerlagers unterstützen. «Idealerweise finden wir tatsächlich jemanden, der bereit ist, ein zweiwöchiges Lager zu leiten und für 80 bis 100 Prozent zu arbeiten.» Denn dies wollten viele nicht. Erschwerend komme hinzu, dass viele Jugendarbeiter eher Teilzeit arbeiteten. Und oft die Stelle wechselten. «Wir suchen eine empathische Führungsperson», umschreibt Dozza seinen idealen Nachfolger, «die mit Leitern und Kindern gut umgehen kann.» Dozza selbst bleibt der Pfarrei erhalten: Nebst einem Pensum bei der Freizeitanlage Itschnach ist der zu 40 Prozent in der Pfarrei angestellt.