Abo bestellen

Herrliberger Sanierungsprojekt trifft auf Zuspruch

Erstellt von Dennis Baumann |
Zurück

Vergangene Woche präsentierte die Gemeinde Herrliberg ihr Projekt für die Sanierung der Sporthalle Langacker. Trotz kritischer Fragen schienen die Besucherinnen und Besucher dem Grossumbau über 15,6 Millionen Franken wohlgesinnt.

Ein grösserer Geräteraum, mehr Garderoben und ein neuer Bodenbelag für die Turnhalle, dies und mehr erwartet die Sporthalle Langacker in Herrliberg, sollte die Bevölkerung das Sanierungsprojekt über 15,6 Millionen am 3. März an der Urne annehmen. Um die Stimmbürger zu überzeugen, präsentierte Gemeinderat Michael Lüscher (SVP) an einer Informationsveranstaltung direkt vor Ort erste Eckdaten zum Bauvorhaben. Im Anschluss stellte er sich gemeinsam mit den Projektverantwortlichen den kritischen Fragen aus dem Publikum.

Sichtbare Abnutzung

Mit Baujahr 1990 sind Teile der Sporthalle Langacker in die Jahre gekommen. Immer wiederkehrende Reparaturarbeiten an der Dachabdichtung, teilweise undichte Kanalisationsleitungen und veraltete Sanitär- und Elektroleitungen sind Hauptauslöser für das Sanierungsprojekt. Zudem genüge das Gebäude nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz und Behindertengerechtigkeit.

Eine Gesamtinstandsetzung und Erweiterung der Nebenräume sollen diese Probleme lösen. Sämtliche Mängel an Dachabdichtung, Kanalisations-, Sanitär- und Stromleitungen sollen behoben werden. Weiter soll das Gebäude energetisch nachhaltiger werden dank Wärmepumpe, Erdwärmesondenfeld und Solaranlage. Fassade und Dach sollen entsprechend erneuert werden. Neue Garderoben auf dem Flachdach angrenzend an die Tribüne, ein neuer Geräteraum und ein um einen Meter erhöhter Gymnastikraum gehören zu den Anpassungen, welche die Nutzerinnen und Nutzer am meisten freuen dürfte. Details zur exakten Ausgestaltung konnte der Gemeinderat noch nicht liefern.

«Wir können mit wenigen Eingriffen viel rausholen», sagte Michael Lüscher an der Infoveranstaltung und betonte die Möglichkeit für eine relativ rasche Umsetzung des Sanierungsprojekts. Ziel sei es, bei einer Annahme des Kredits über 15,6 Millionen Franken, mit den Umbauarbeiten 2026 zu beginnen und noch im selben Jahr zu beenden.

Sanierung statt Ersatzneubau

Das Projekt scheint grundsätzlich auf Zuspruch zu treffen. Dies zumindest der Eindruck aus den Anregungen des Publikums, die allesamt die Werterhaltung der Sporthalle Langacker befürworten. Dennoch gab es kritische Fragen, allen voran zum Entscheid für eine Sanierung und gegen einen Ersatzneubau. Letzteres wurde vom Gemeinderat geprüft und würde nur rund sieben Millionen Franken mehr kosten. Dennoch entschied er sich dagegen, nicht nur aufgrund der Mehrkosten, sondern auch basierend auf einer Nutzerumfrage: «Die Nutzerinnen und Nutzer sind mit der Sporthalle grundsätzlich zufrieden. Die Rohbaustruktur ist in gutem Zustand und ein Ersatzneubau könnte keine neuen Bedürfnisse erfüllen», sagte Michael Lüscher.

Ausserdem würde ein Ersatzneubau deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, ergänzte Petra Meng, eine der Projekt­verantwortlichen: «Ohne Einsprachen würde das mindestens drei bis vier Jahre benötigen.»

Parksituation bleibt gleich

Kritik gab es auch zur Parkplatz- und Spielplatzsituation vor der Sporthalle. Im Projekt sind keine Anpassungen zum Parkplatz vorgesehen, was einige im Publikum störte: «Vor allem bei grösseren Anlässen herrscht auf dem Parkplatz Chaos. Wäre eine Sammelgarage nicht eine Lösung?», schlug jemand vor. Die Parkplätze werde man separat anschauen, entgegnete Lüscher. Eine Sammelgarage sei jedoch unrealistisch: «Damit würden wir Einsprachen riskieren. Ziel sollte jedoch sein, möglichst bald die Mängel am Gebäude zu beheben.»

Auch der Spielplatz zwischen den Parkplätzen gab zu bedenken. Aus dem Publikum kritisierte jemand dessen gefährliche Lage und wollte wissen, ob sich daran etwas ändern wird. Lüscher gab zu, dass der Standort nicht ideal sei. Der Gemeinderat werde Alternativen prüfen, könne aber zu jetzigem Zeitpunkt keine konkreten Angaben machen. Nach rund 40 Minuten Diskussion gingen dem Publikum die Fragen aus. Möglichkeit für Einzelgespräche mit den Projektverantwortlichen gab es im Anschluss bei einem Apéro. Nun gilt es abzuwarten, was die Herrliberger Stimmbevölkerung am 3.  März an der Urne entscheiden wird.