Der «Erlibacherhof» hat ab April einen neuen Pächter. Nach Umbau- und Sanierungsarbeiten übernimmt der gestandene Gastronom Giuseppe Serra vom «Fiorello» den Gasthof mit Saal.
Das Innere wird ganz neu sein, der Name etwas erweitert, und der Schwerpunkt liegt auf italienischer Küche. Der «Erlibacherhof», in den Jahren 1961/1962 erstellt, gehört der Gemeinde, und lange war ungewiss, ob abreissen oder umbauen. Jetzt wird der Gasthof mit Saal zu neuem Leben erweckt.
Laut ist es. Es wird gehämmert, gebohrt und gestrichen. Giuseppe Serra schreitet voran durch die weitläufigen Räume. In einem Monat ist Eröffnung. Einzig der Saal präsentiert sich bereits vollendet, mit Tischen hübsch gedeckt, für ein Bankett. Der zukünftige Pächter erklärt das Warum. «Heute Abend findet der erste Grossanlass statt.» Wohlverstanden unter seiner Regie.
«Aus zwei wird eins»
Um dem Lärm zu entfliehen, geht’s rasch rüber zum nahe gelegenen «Fiorello». Hier wird italienisch gesprochen. In der Küche wird gerade der Betrieb für das Mittagessen aufgenommen, und Gäste schauen kurz zum Kaffee vorbei. Ciao hier, ciao dort. «Wir sind eine Familie», sagt Serra. Klar ist auf den ersten Blick, dass in der Gaststube, ausgestattet mit südlichem Flair, die Handschrift eines Italieners liegt. Mit Stolz macht der Gastronom aufmerksam auf diverse Auszeichnungen, sie geben Noten ab über vorbildlich gelebte Gastfreundschaft und exzellente italienische Küche.
Im «Fiorello» wirtet der 52-Jährige seit 18 Jahren. Und er offenbart, gespickt mit italienischen Einschüben, wie er seine Leidenschaft als Gastronom auch im «Erlibacherhof» weiterpflegen wird. Nämlich mit «Allegro», «Felicità» und Herzlichkeit. Und auch den Namen «Fiorello» wird er mitnehmen. «Denn aus zwei wird eins», erklärt Serra, «Ab April führe ich den Gasthof unter dem Namen ‹Fiorello bei Erlibacherhof›.»
Produkte aus Italien
Mit dieser Einstellung, mit einem über Jahre eingespielten Team und Produkten, die garantiert aus Italien kommen, wird der umtriebige Gastronom sicherlich auch im «Erlibacherhof» punkten. Sogar das Bier Baladin kommt aus dem Piemont. Auf die Frage nach weiterem Personal meint Serra zuversichtlich: «Erst muss ich schauen, wie sich alles anlässt und zu Beginn Aushilfen einstellen, bevor ich das Team erweitere.» All seine Erfahrung und sein Können werde er in den «Erlibacherhof» einbringen. Giuseppe Serra hat eine lange Karriere hinter sich. 32 Jahre ist er schon im Geschäft, im Tessin hat er die Hotelfachschule absolviert, im «Baur au Lac» gearbeitet, in Zürich ein Restaurant geführt, und in Erlenbach, seinem Arbeitsort, lebt er auch mit seiner Familie.
Der Vertrag mit der Gemeinde ist vorerst auf sieben Jahre befristet. Serra kann sich gut vorstellen, darüber hinaus zu wirten. «Ich möchte mich im ‹Erlibacherhof› etablieren und gerne lange bleiben.» Mit der Menükarte wird Italianità in den «Erlibacherhof» einkehren. Authentische italienische Küche ist dem gebürtigen Italiener Giuseppe Serra gegeben – Pasta und Pizza für die Massenabfertigung ist nicht sein Stil. «Bei mir wird die Pasta immer frisch zubereitet, nie vorgekocht», sagt er. Das Angebot werde sich weitgehend an jenes im «Fiorello» anlehnen. Sein Konzept habe sich bewährt, und damit wolle er den neuen Betrieb auch auf die Erfolgsspur führen. Er überlege sich noch, ob er in Kombination mit den klassischen italienischen Gerichten eventuell auch einige Schweizer Speisen anbieten wolle.
Die Gaststube und der Saal mit einem Platzangebot für je 100 Personen, im Sommer zusätzlich die Gartenwirtschaft – eine echte Herausforderung?, stellt sich da die Frage. «Dieser Herausforderung stelle ich mich gerne», sagt der zukünftige Pächter. Und es liege ihm auch besonders am Herzen, den Draht zur lokalen Bevölkerung und zu den Vereinen zu pflegen. Ja, ein Unbekannter ist Giuseppe Serra ja schliesslich nicht in Erlenbach. (Elsbeth Stucky)