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KEK: Urnengang scheint unbestritten

Erstellt von Manuela Moser |
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Am 27. September stimmen die Küsnachterinnen und Küsnachter über die Sanierung der Kunsteisbahn ab. Das Projekt scheint unbestritten – die Parteien fügen nur «Wünsche» an.

Wo man sich auch umhört: Die Kunsteisbahn Küsnacht, kurz KEK, geniesst Anerkennung. Sie ist die Heimat des SC Küsnacht, des örtlichen Eislaufclubs, und des Eishockeyvereins GCK Lions sowie Schmelztiegel für Schlittschuh- und Curlingfans aus der Region. Die Kreditbewilligung über 20 Millionen Franken für die anstehenden Arbeiten sollten am Urnensonntag Ende September problemlos durchkommen. «Die KEK gehört zu Küsnacht wie das Küsnachter Horn», ist die gängige Meinung und bringt der Anlage den nötigen Goodwill.

Abwärme nutzen

Dennoch gibt es seitens der Ortsparteien ein paar kritische Bemerkungen. So bemängeln die Grünliberalen von Küsnacht-Zollikon, dass es bei der Sanierung der KEK «kein zeitgemässes und umfassendes Energiekonzept» gibt. Sie vermissen Themen wie Minergiestandard, einen möglichen Wärmeverbund oder den Bau einer Photovoltaik-Anlage. Auch die Nutzung der Abwärme im Winter – immerhin sei die KEK einer der grössten Energieverbraucher der Gemeinde – wäre für die GLP ein wichtiges Thema.

«Wir regen an», heisst es in der Stellungnahme, «diese Punkte im Zuge der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigen.»

Auch für die SP ist der Kredit über 20 Millionen Franken für die rund 60-jährige Anlage unbestritten. «Die Sanierung ist nötig», heisst es. Doch findet die SP, dass die Anlage – nicht zuletzt auch gemessen an den jährlichen Betriebs- und Kapitalfolgekosten für die Gemeinde – der Öffentlichkeit mehr zugänglich sein sollte. «Neben den Bedürfnissen der Eissportvereine steht viel zu wenig Platz und Zeit für den freien Eislauf zur Verfügung.» Dabei heisse es im Zweckartikel des Benutzungsreglements explizit: «Die KEK dient der Bevölkerung von Küsnacht und der Region zum freien Eislaufen.» Die SP nimmt sich vor, nach der Abstimmung einen Vorstoss zu unternehmen, damit die Öffentlichkeit wieder vermehrt – und ungestört – ihre Runden auf dem Eisfeld drehen kann.

Diesem Wunsch schliesst sich auch die EVP an. «Wir verbinden unsere Zustimmung mit der Hoffnung, dass alle Anspruchsgruppen auch in Zukunft die Eisflächen in gutem Nebeneinander nutzen können.»

Bald Dreifachhalle angehen

Die Grünen bestätigen ebenfalls, dass die Sanierung – wenn auch 5 Millionen Franken teurer als ursprünglich geplant – gerechtfertigt sei. «Es ist unbestritten, dass nicht nur umfassende Sanierungsarbeiten, sondern auch ein Ersatzneubau des Betriebsgebäudes mit Restaurant erforderlich ist», heisst es in der Stellungnahme. Aus Sicht der Grünen sind zudem ein energetisch verbesserter Betrieb, die PV-Anlage auf dem Hallendach sowie behindertengerechte Zugänge wichtig und ebenso, dass die Anzahl Parkplätze nicht erhöht wird. Um in Küsnacht weitere Sportarten zu fördern, sei der anschliessende Bau einer Dreifachturnhalle für Basketball, Handball und Unihockey aber «mit hoher Dringlichkeit» zu planen.

Das Bürgerforum hofft überdies, dass der Mehrverkehr während der Sanierung und der Erstellung des Neubaus nicht zusammenfällt mit der Errichtung eines Provisoriums des Coops beim PP-Areal Johannisburgstrasse. «Das würde für die Anwohner eine weitere Belastung bedeuten», heisst es.

Diskussionslos die Ja-Parole beschlossen haben die beiden Parteien FDP und SVP für die KEK-Vorlage an ihren jeweiligen Parteiversammlungen