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Kirche will Co-Working-Space eröffnen

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Seit die Bibliothek aus  dem Kirchgemeindehaus Erlenbach ausgezogen ist, steht der Raum leer. Nun prüft die reformierte Kirchgemeinde einen Co-Working-Space.

Die reformierte Kirchgemeinde will den Raum der ehemaligen Bibliothek im Erlenbacher Kirchgemeindehaus wieder nutzen. Bereits seit über einem Jahr steht dieser leer. Es handelt sich um eine Fläche von etwa 60 Quadratmetern, diese ist heute bestuhlt für zirka 20 Arbeitsplätze und wird als Lagerraum für unter anderem Bilder zwischengenutzt.

Vergangene Woche traf sich die Bevölkerung zum Gedankenaustausch. «Das Interesse war gross», sagt Karolina Kuprecht, Ressortverantwortliche für Liegenschaften der Kirchgemeinde Erlenbach, «die rund 30 Anwesenden haben rege über die neue Nutzung diskutiert.» Vorgesehen ist ein Gemeinschaftsbüro, ein sogenannter Co-Working-Space, der allen zur Verfügung steht. Und dies für wenig Geld: Mitglieder der Kirchgemeinde würden 100  Franken pro Jahr bezahlen, Nichtmitglieder 1000 Franken.

Küsnacht/Herrliberg interessiert

Gleichzeitig sollen auch die Vereine und Organisationen von Erlenbach den Platz für Sitzungen oder Veranstaltungen nutzen können. Laut Kuprecht haben bereits einzelne Organisationen ihr Interesse angemeldet.

Weiter will man die Kirchen der Nachbargemeinden mit ins Boot holen. Ruprecht: «Die Reformierte Kirchgemeinde Herrliberg wird das Thema aufnehmen, mit der Reformierten Kirchgemeinde Küsnacht treffen wir uns noch diese Woche.» Auch habe sich der stellvertretende Gemeindeschreiber der politischen Gemeinde Erlenbach zu Wort gemeldet und vorgeschlagen, dass der Co-WorkingSpace von Studierenden genutzt wird. «Eine weitere Idee von unserer Seite ist, dass wir den Raum als ökumenischen Treff brauchen», so Ruprecht. Da sei man mit der katholischen Kirche Erlenbach im Gespräch, zurzeit habe sich aber noch nichts Spruchreifes ergeben.

Kritikpunkt ist die Belegung

Ein Kritikpunkt sei am Abend zur Sprache gekommen: die Planungssicherheit. «Wer den Raum als Co-Working-Space nutzt, will im Voraus wissen, wann er arbeiten kann und wann der Raum anderweitig reserviert ist.» Die Lösung des Problems wäre laut Kuprecht, dass man die Nutzung für Vereine und Organisationen zeitlich begrenzt. «Beispielsweise könnten die Plätze fürs Gemeinschaftsbüro jeweils montags, dienstags und freitags immer nur fürs Arbeiten reserviert sein.» Hier müsse man jedenfalls noch eine Regelung finden. Auch brauche es ein elektronisches Reservationssystem, das dereinst autonom laufe.

Vorläufig kann sich jeder Interessent bei der Reformierten Kirchgemeinde Erlenbach melden: Im Dezember wird sich die Arbeitsgruppe für eine Sitzung treffen, um die angemeldeten Bedürfnisse zu evaluieren. Der Kirchenpflege wird dann ein Konzeptvorschlag vorgelegt. «Für uns ist es wichtig, einfach mal zu starten», so Kup-recht. Für 20 Plätze stehe die Infrastruktur bereit, inklusive Internet. Später wolle man das Gemeinschaftsbüro neu gestalten – «hell und freundlich». (Manuela Moser)