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Kirchgemeinde St. Franziskus wird 90 Jahre

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Alle Senioren, die 90 Jahre oder älter sind, waren speziell eingeladen: Die katholische Kirchgemeinde St. Franziskus in Wollishofen feierte am Wochenende ihr 90-jähriges Bestehen. Die «Rote Kirche» war 1928 erbaut worden.

Mit einem Festgottesdienst feierte die katholische Kirchgemeinde am Sonntag das 90-jährige Bestehen der Kirche St. Franziskus Wollishofen. Zu diesem Anlass waren alle Seniorinnen und Senioren, die zwischen 1913 und 1928 geboren wurden, das heisst, alle Damen und Herren, die mindestens 90 Jahre alt oder älter sind, eingeladen.

Josef Omlin, der erste Pfarrer in der Kirchgemeinde Wollishofen, trieb das Projekt für den Bau der heutigen Kirche voran und konnte dafür den Architekten Joseph Steiner engagieren. Innerhalb von zwei Jahren wurde das Gotteshaus erbaut und am 23. September 1928 durch den Bischof von Chur Georg Schmid von Grüneck eingesegnet. Inzwischen war die Idee geboren, die zu bauende Kirche dem damals vor 700 Jahren verstorbenen Franz von Assisi zu weihen. Der Rundturm wurde zeitgleich mit der Kirche erstellt. Er scheint mit der Kirche verbunden zu sein, steht aber statisch frei. Die rote Färbung ging auf eine Empfehlung der städtischen Baubehörde zurück, die damals eine farbige Stadt propagierte.
Man mag über Bau und Farbe geteilter Ansicht sein, doch die Wirkung des Bauwerks ist unumstritten. Es ist übrigens der einzige vollständig runde Kirchturm der Stadt. St. Franziskus ist das unübersehbare Wahrzeichen von Wollishofen und im Volksmund als die rote Kirche bekannt.

Pfarradministrator übergibt Amt
Von den rund 4300 katholischen Gemeindemitgliedern im Quartier sind ca. 100 über 90 und einige davon sogar über 100 Jahre alt. 77 Seniorinnen und Senioren im Alter von 90 und mehr wurden angeschrieben, und 17 nahmen am Gottesdienst teil und konnten in den für sie reservierten, vordersten Bankreihen sitzen. Zur Eröffnung des Festgottesdiensts begrüsste Uwe Burrichter, seit 1999 Gemeindeleiter und Diakon, die Jubilare persönlich und hiess sie mit warmen Worten willkommen. Dann fand die feierliche Stabübergabe von Pfarradministrator und Domherr Franz Stampfli, der inzwischen über 80 ist, an den jüngeren Pfarradministrator Karsten Riedl statt. Valeria Dora, Vizepräsidentin der Kirchenpflege, las die vom Zürcher Generalvikar verfasste Ernennungsurkunde vor. Pfarrer Riedl hielt eine fröhliche Predigt, in der er von Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Franziskus von Assisi, dem Patron dieser Kirche, erzählte. Zudem interpretierte der Franziskus Chor mit Solist Fabio De Giacomi, unter der Leitung von Moana Labbate, zu lateinamerikanischen Rhythmen des Instrumentalensembles die argentinische Messe «Misa Criolla» von Ariel Ramirez. Später sangen die zahlreich Anwesenden Kirchenlieder, und nach dem Empfang der heiligen Kommunion bat Pfarrer Riedl um den Segen vom scheidenden Pfarrer Stampfli, der sich in den verdienten Ruhestand zurückziehen wird.

Kirche würdigt Alter

Beim anschliessenden Apéro riche in der Cafeteria des Kirchgemeindezentrums wurden die Fotografien der Künstlerin Lea Hepp gezeigt. Es sind Bilder, speziell auf die Kirche ausgerichtet: Fotografien von Erstkommunionen, Firmungen, Bilder des Kirchenraums und Umgebung.
Die Kirche wollte mit diesem Anlass dem Quartier mit insgesamt fünf Altersheimen zeigen, wie sehr sie das Alter würdigt und gerne auch feiert. (Jeannette Gerber)