Die Schulanlage Heslibach hat ein Platzproblem: Geplant ist deshalb eine Aufstockung des Kindergartengebäudes. Am 18. Mai entscheiden die Küsnachter Stimmberechtigten an der Urne über den Kredit. Wir stellen die Vorlage vor – ausserdem nehmen Befürworter und Gegner in der Ausgabe vom 17. April Stellung.
Wo heute ein einstöckiger Bau steht, soll bald ein zusätzliches Stockwerk mit drei neuen Schulzimmern und Betreuungsräumen entstehen. Die Schule Heslibach in Küsnacht soll wachsen – nicht in die Breite, sondern in die Höhe. Für die Aufstockung des Kindergartengebäudes an der Mittelfeldstrasse 4 beantragt der Gemeinderat einen Kredit von 4 295 000 Franken.
Warum die Urnenabstimmung?
Anfang Dezember wurde das Vorhaben an der Gemeindeversammlung vorgestellt und kontrovers diskutiert. Der Kredit fand dabei eine knappe Mehrheit – 139 Ja-Stimmen standen 130 Nein-Stimmen gegenüber. Weil mehr als ein Drittel der Anwesenden verlangte, dass die gesamte Stimmbevölkerung an der Urne entscheiden soll, wird die Vorlage nun am 18. Mai zur Abstimmung gebracht.
So viel Raum braucht es in Zukunft
Die Schulraumplanung von 2020 – zuletzt im November 2024 aktualisiert – rechnet mit einem Anstieg der Kinderzahlen: Bis ins Jahr 2040 soll die Zahl der Kindergarten- und Primarschulkinder in Küsnacht von heute rund 1040 auf über 1160 steigen. Die Prognosen stammen vom Statistischen Amt des Kantons Zürich und beziehen unter anderem Zu- und Wegzüge sowie einen Generationenwechsel in den Quartieren mit ein. Besonders betroffen ist laut der Gemeinde Küsnacht die Schule Heslibach. Sie übernimmt zunehmend Kinder aus den stark ausgelasteten Schulhäusern Dorf und Goldbach. Immer wieder mussten Kinder trotz Wohnortnähe in andere Schulhäuser verlegt werden – auch weil Gruppenräume und Betreuungsplätze fehlen.
So sieht das Projekt genau aus
Das Projekt wurde im Rahmen eines Architekturwettbewerbs entwickelt. Den Zuschlag erhielt das Zürcher Büro Neon Deiss mit dem Vorschlag «Das fliegende Klassenzimmer». Statt eines Neubaus sieht das Konzept vor, den eingeschossigen Bau aus dem Jahr 2009 um ein zusätzliches Stockwerk zu ergänzen.
Konkret geplant sind drei neue Räume für Unterricht und Betreuung sowie WC-Anlagen. Holz aus dem Küsnachter Wald und eine Photovoltaikanlage gehören ebenfalls zum Konzept. Das Projekt erfüllt laut Gemeinde den Gebäudestandard Minergie ECO und nutzt die bestehende Erdsondenheizung. Während der Bauzeit sind Provisorien auf dem Pausenplatz vorgesehen.
Was am 18. Mai entschieden wird
Konkret stimmen die Küsnachter über einen Kredit von 4 295 000 Franken ab. Damit sollen die Baukosten für die Erweiterung gedeckt werden. Insgesamt belaufen sich die Projektkosten auf 4 625 000 Franken – inklusive der bereits bewilligten Planungskosten von 330 000 Franken und Ausgaben für temporäre Schulräume. Die Kostenschätzung kann sich je nach Baupreisentwicklung um rund zehn Prozent verändern. Wird die Vorlage angenommen, könnte der Bau im Frühjahr 2026 starten – mit dem Ziel, die neuen Räume auf den Beginn des Schuljahres 2026/27 hin zu eröffnen. Während der Bauzeit ist ein Provisorium auf dem Pausenplatzareal geplant.