Neun minus zwei gibt sieben – der Gemeinderat Küsnacht will seine Mitgliederzahl verkleinern. Er verspricht sich mehr Effizienz. Die Küsnachterinnen und Küsnachter werden am 13. Juni dieses Jahres das letzte Wort haben.
Der Gemeinderat Küsnacht besteht aktuell aus neun Mitgliedern. Ab der kommenden Legislatur soll er auf sieben Mitglieder reduziert werden. Wie er in seiner Pressemitteilung von dieser Woche schreibt, wird die Reorganisation «eine agilere Führung» ermöglichen. Das letzte Worte werden die Küsnachterinnen und Küsnachter haben. Die Abstimmung kommt diesen Juni an die Urne.
Im Jahr 2017 stimmte die Bevölkerung an der Urne dem Zusammenschluss von politischer Gemeinde und Schulgemeinde und der Totalrevision der Gemeindeordnung zu. Die neue Gemeindeordnung trat am 1. Juli 2018 in Kraft.
Zeitgemässe Organisation
In den Politischen Richtlinien für die laufende Legislatur legte der Gemeinderat fest, dass Behörden und Verwaltung eine zeitgemässe Organisationsentwicklung betreiben. In diesem Zusammenhang hat der Gemeinderat nun die aktuelle Organisation überprüft. «Der Gemeinderat ist zum Schluss gekommen, dass sich das heutige Führungsmodell mit dem Ressortsystem grundsätzlich bewährt. Die Organisation mit neun Mitgliedern des Gemeinderats und zehn Abteilungen beziehungsweise zwölf Mitgliedern der Geschäftsleitung ist jedoch sehr schwerfällig» sagt Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP).
Als kleineres Gremium könnte sich der Gemeinderat gezielter auf seine politischen und strategischen Führungsfunktionen konzentrieren. Da ausserdem einzelnen Meinungen in einem kleineren Gremium mehr Gewicht zukommt, würde die Position der einzelnen Mitglieder gestärkt. Dies würde in einer Zeit, in der es zunehmend schwierig ist, für anspruchsvolle Milizämter Mitglieder zu finden, auch die Attraktivität des Amtes steigern. Der Gemeinderat sieht die Reduktion auf sieben Mitglieder insgesamt deshalb nicht als Gefahr, sondern als Chance für die Miliztauglichkeit.
Für die Reduktion der Anzahl Mitglieder des Gemeinderates braucht es eine Änderung der Gemeindeordnung. Damit die politischen Parteien im Hinblick auf die 2022 stattfindenden Gesamterneuerungswahlen rechtzeitig Gewissheit für die Kandidatensuche haben, setzt der Gemeinderat die Urnenabstimmung auf den 13. Juni dieses Jahres an.
Kein Stellenabbau geplant
Mit der Reduktion der Anzahl Mitglieder des Gemeinderats geht eine Anpassung der Verwaltungsorganisation einher, welche in die Kompetenz des Gemeinderates fällt. Mit einer Anpassung könnten Synergien in der Verwaltung besser genutzt werden. Ein Stellenabbau ist nicht geplant. Wie die neue Organisation konkret aussehen könnte, hat der Gemeinderat bewusst noch nicht entschieden. Das Umsetzungsprojekt würde erst nach der Annahme der Reduktion gestartet.
«Wir hoffen, dass die Stimmbevölkerung unsere Meinung teilt und die Vorteile einer agileren Behörden- und Verwaltungsstruktur sieht», so Ernst.