Grosse Ehre für den katholische Pfarradministrator Karl Wolf: Er wird Domherr des Bistums Chur.
Dass Pfarradministrator Karl Wolf der Katholischen Kirche Küsnacht-Erlenbach die Wertschätzung des Churer Bischofs Joseph Bonnemain geniesst, wurde letzte Woche offensichtlich. Denn kaum hatte Pfarradministrator Karl Wolf Anfang Dezember seinen Dienst als neuer Spiritual des Priesterseminars in Chur angetreten, wurde kurz vor Weihnachten die nächste überraschende Ernennung durch das Bistum bekannt gegeben, nämlich die zum «nicht residierenden Domherrn» der Diözese Chur. Seine Mitarbeitenden gratulierten ihm bei einem kurzfristig einberufenen Apéro und wünschten ihm für die weitere zusätzliche und ehrenvolle Aufgabe alles Gute und Gottes Segen, heisst es in einer aktuellen Meldung.
Als «nicht residierender Domherr» verbleibt Karl Wolf in seinen bisherigen Ämtern. Darüber freut sich auch Diakon Matthias Westermann, der zusammen mit Karl Wolf die Pfarrei seit beinahe 18 Jahren leitet. Mit Wolf sind auch zwei weitere Priester aus dem Kanton Zürich zu Domherren ernannt worden. Damit ist das Domkapitel wieder vollständig. Die Hauptaufgabe des Domkapitels ist neben der Unterstützung des Bischofs in der Leitung der Diözese vor allem, wenn notwendig, die Wahl eines neuen Bischofs. Es war Anfang des Jahres in die Schlagzeilen geraten, weil es die päpstliche Liste mit den drei möglichen Kandidaten für die Bischofswahl zurückgewiesen hatte. Papst Franziskus hatte daraufhin einen der Kandidaten, nämlich Joseph Bonnemain, direkt ernannt.
Der 66-jährige Karl Wolf kam 1999 zur Zusatzausbildung in Analytischer Psychologie in die Schweiz und ist seit 2002 als Priester und später als Pfarradministrator in der Pfarrei Küsnacht-Erlenbach tätig. Neben der Mitarbeit in einer psychologischen Praxis in Zürich ist er Dozent für Psychologie an der Theologischen Hochschule Chur und seit 2018 vom Bischof für die Seelsorge an den Seelsorgenden beauftragt. Einer grösseren Öffentlichkeit ist er seit Beginn der Coronapandemie bekannt geworden für seinen Einsatz für die Randständigen im Umfeld der Zürcher Langstrasse, gemeinsam mit dem Verein Incontro und Schwester Ariane Stocklin.