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Lügen haben kurze Beine, oder doch nicht?

Erstellt von Robin Walz |
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Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Laientheaters Limberg bereiten sich derzeit intensiv auf die Premiere des Stückes «Baby Baby Balla Balla» vor. Darin geht es um eine Adoption, um Lügen und um menschliche Überreste. Und weil es eine Komödie ist, ist das Ganze vor allem sehr, sehr lustig.

Es sollte ein Tag der Freude sein, denn Lisa und Thomas Bickel wollen ein Baby adoptieren. Lukas und Daniel, die beiden Brüder von Thomas, legen alles in die Waagschale, um den Herrn vom Adoptionsamt zu beeindrucken, der bei der Familie Bickel auf Besuch kommt. Doch ihre irrsinnigen Ideen, die unter anderem eine osteuropäische Zuhälterin und menschliche Überreste beinhalten, bringen Thomas in Bedrängnis. Rasch ist dieser in einer Reihe von Lügen mit dem Adoptionsverantwortlichen, einem Polizisten und der eigenen Frau verwickelt. Wie kommt er aus dieser Zwickmühle nur wieder raus? 

«Eine grosse Leistung»

Die schweizerdeutsche Komödie «Baby Baby Balla Balla» – ein Zweiakter, übersetzt aus dem Englischen «Tom, Dick and Harry» von Ray und Michael Conney – wird Ende Januar von der Theatergruppe Limberg im Limbergsaal auf der Forch aufgeführt. «Ein anspruchsvolles Stück», sagt die im zürcherischen Aesch aufgewachsene Deborah Loosli, die zum fünften Mal in Folge die Regie übernommen hat. Schliesslich machen die neun Schauspielerinnen und Schauspieler das Theater als Freizeitbeschäftigung und sind keine Profis. Die Regisseurin findet lobende Worte: «Für einen Laienposten ist das eine grosse Leistung.» 

Eine besonders schwierige Aufgabe hat Stephan Schwendimann zu bewältigen. Er spielt den Ehemann, Thomas Bickel, also die Hauptrolle. Vergangenes Jahr noch hatte der Maler in einer Nebenrolle seinen ersten Auftritt beim Laientheater Limberg. Dieses Mal steht er schon im Rampenlicht. Doch Unerfahrenheit lässt er sich nicht anmerken. Im Gegenteil: Mit seinem selbstbewussten Auftreten sowie seinen theatralischen Gesichtsausdrücken und der Gestikulation scheint es, als wäre Schwendimann schon seit Jahrzehnten auf der Bühne. «Es ist wahnsinnig. Ich war paff, als ich ihn das erste Mal aufführen sah. Er ist ein Naturtalent», so die Regisseurin Loosli. «Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben.» Auch wenn das Stück von einem Laientheater aufgeführt wird, steckt dahinter viel Arbeit. «Seit dem Start im Oktober treffen wir uns zwei Mal pro Woche abends, um zu üben», so Stefania Schneider, Präsidentin des Laientheaters Limberg. Dazu kommt das intensive Probeweekend vor der Premiere. 

Stück hat Lokalbezug

Zudem sei das Kürzen und Umschreiben des Skripts herausfordernd gewesen. Die schweizerdeutsche Dialektbearbeitung (von Erich Vock) des Stücks, das bereits von Englisch auf Deutsch übersetzt wurde, lag zwar vor. «Doch wir wollten ­einige Stellen anpassen, damit die Aufführung einen stärkeren Lokalbezug ­erhält», meint Stefania Schneider. So kommt in der Aufführung beispielsweise die Forchbahn oder die KEZO vor. 

Trotz dieser aufwendigen Arbeit zeigt sich Schneider glücklich, denn die Regisseurin erlaube dadurch den Laienschauspielerinnen und -schauspielern, sich in den Vorbereitungsprozess einzubringen. Das merkt man auch bei den ­Proben: Es wird stets unterbrochen, diskutiert, ausgetauscht. Verbesserungsvorschläge von allen Seiten finden ­Gehör. 

Stefania Schneider selbst hat die Theatergruppe 2016 mitgegründet und übernahm bereits in der Zeit des Vorgängers – das Männerchorchränzli – ab 2008 an jeder jährlichen Aufführung eine Rolle. «Dieses Jahr mache ich eine Pause», so die Präsidentin. Doch ganz zurückziehen konnte sie sich nicht: Als Souffleuse wird sie die Aufführungen flüsternd mitlesen, um den Schauspielern ihre Einsätze zu signalisieren und über vergessene Textstellen hinwegzuhelfen. 

Ob Herr Bickel aus seiner Lügenspirale einen Weg herausfindet und gemeinsam mit seiner Ehefrau ein Baby adoptieren kann, wird sich zeigen. Bekanntlich haben Lügen ja kurze Beine. Klar ist jedenfalls: «Baby Baby Balla Balla» wird bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für Unterhaltung sorgen. Das eine oder andere Lachen werden sie sich nicht verkneifen können. 

Aufführungen

«Baby Baby Balla Balla» wird am 26. (Premiere), 27. und 28. Januar sowie 2. und 3. Februar im Schulhaus Limberg auf der Forch aufgeführt. Start ist um 20.15 Uhr, ausser am Sonntag, 28. Januar, um 14 Uhr. Angeboten wird ein Küchen- und – mit Ausnahme der Sonntagsaufführung – Barbetrieb mit Apéro, Cocktails, Bier. Der Eintritt kostet 25 Franken für Erwachsene und 10 Franken für Kinder ab 6 bis 16 Jahre. Tickets erhältlich unter www.laientheater-limberg.ch oder in der Drogerie Ritzmann in Zumikon.