Abo bestellen

Mit 225 Sachen durch die Enge gesurrt

Zurück

Das Enge-Quartier hat der Formel E alle Ehre gemacht. Nun gilt Zürich offiziell als Monaco der Elektro-Rennfahr-Szene. Doch nicht alle freuen sich auf eine Fortsetzung.

«Der erste Formel-E-Prix in Zürich ging aus polizeilicher Sicht ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne», zog die Stadtpolizei Fazit. Dies war nicht selbstverständlich. Denn laut Angaben der Organisatoren zog das erste Rundstreckenrennen der Schweiz seit über 60 Jahren rund 150 000 Menschen an. Wegen zu grossem Andrang musste das riesige Festgelände, das auch das ganze Arboretum umfasste, um 15 Uhr und dann nochmals kurz vor Rennbeginn um 18 Uhr geschlossen werden. Genügsam fügten sich die Rennsportfans den Anordnungen, ebenso wie sie nicht aufbegehrten, obwohl die offiziellen Stehplätze (rund 10 000) natürlich nirgendwohin reichten. Wer keinen Platz an der rund 2,5 Kilometer langen Rennstrecke fand, vergnügte sich im riesigen E-Village im Arboretum und auf dem gesperrten General-Guisan-Quai. Die Organisatoren sprachen denn auch von einem Grosserfolg. Der Initiant der Mega-Events, FDP-Gemeinderat Roger Tognella, hofft nun, dass der Abbau ebenso reibungslos über die Bühne geht. Die 1400 eigens gegossenen, blau eingefärbten Betonelemente werden eingelagert – die Organisatoren haben die Zürcher Lizenz bis 2027 von der Londoner FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) erhalten.

Begeisterung bei Corine Mauch
Doch wie sicher ist eine Fortsetzung des Spektakels in den nächsten Jahren? Für Tognella ist klar, dass es Verbesserungen in der Organisation braucht. Er und mit ihm die internationale Leitung der Formel E sind aber überzeugt, dass der Anlass in Zürich künftig einen festen Platz im Rennsportkalender einnehmen wird, zumal auf 2019 auch BMW und Mercedes in die Formel E einsteigen werden. Grüne und die Juso wollen eine Durchführung im nächsten Jahr zwar stoppen, wie steht aber in den Sternen. Weil für die Stadt Zürich keine Kosten entstehen, kann der Stadtrat alleine entscheiden. Wer am Sonntag die euphorische Stadtpräsidentin erlebte, muss sich wenig Sorgen machen, dass die Zürcher Exekutive kein grünes Licht geben könnte – mit strengen Auflagen, versteht sich. (pw./ls.)