Die Mauer zwischen dem Strandbad Erlenbach und der angrenzenden Liegenschaft wurde schon vergangenen Monat durchbrochen. Wieso? Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie will die Gemeinde herausfinden, wie das Gebäude und seine Fläche genutzt werden sollen.
Dennis Baumann
Sinkende Fallzahlen, steigende Temperaturen – sollte diese Tendenz anhalten, steht einer erfolgreichen Badesaison nichts mehr im Weg. So auch beim Winkelstrandbad Erlenbach, das bereits seit Anfang Mai wieder offen hat. Für diejenigen, die den momentan noch kühlen
Zürichsee meiden und stattdessen auf der Wiese Sonne tanken wollen, gibt es gute Neuigkeiten: Das Grundstück der angrenzenden Liegenschaft Winkelstrasse 11 wurde mit dem Strandbad
verbunden. Mithilfe einer Machbarkeitsstudie wird nun evaluiert, wie die gewonnene Fläche genutzt werden soll.
Unklar, in welche Richtung es geht
Ende 2020 wurde das Mietverhältnis mit der Liegenschaft Winkelstrasse 11 aufgelöst. Seither steht das Gebäude leer. «Im Gemeinderat waren wir uns schon länger einig, die Liegenschaft nicht mehr erneut zu vermieten», sagt Peter Keller (CVP), Gemeinderat und Liegenschaftenvorsteher Erlenbach. Seit Auflösung des Mietverhältnisses ging es darum, die neu gewonnene Fläche neben dem Strandbad der Bevölkerung zugänglich zu machen.
Noch ist unklar, was mit dem Grundstück und dem Gebäude gemacht werden soll. Deswegen führt die Gemeinde in Zusammenarbeit mit einer Raumplanungsfirma eine Machbarkeitsstudie durch. Dabei werden zahlreiche Ideen zur künftigen Nutzung der Liegenschaft gesammelt. Zurzeit ist nicht bekannt, wie diese aussehen werden.
Zwischen Juni und Juli überprüft der Gemeinderat die Ideen der Machbarkeitsstudie. Bis dahin ist noch alles offen. «Das Gebäude wurde 1931 errichtet, und damals herrschten andere Bauvorschriften. Wir überprüfen, was wir aus den bestehenden Räumlichkeiten machen können. Erst nach Ende der Studie können wir sagen, in welche Richtung es etwa geht», so Keller.
Eine Pop-up-Lösung
Brach liegt die Fläche der Liegenschaft Winkelstrasse 11 bis zur konkreten Umsetzung nicht. Ganz im Gegenteil: In der Zwischenzeit können Besucherinnen und Besucher des Strandbads den Garten der angrenzenden Liegenschaft als Liegewiese nutzen. Zudem wird der Gastrobereich etwas erweitert. Der Pächter des Badikiosks kann im Erdgeschoss und auf der Terrasse des Nachbargebäudes seine Gäste bedienen. Dazu werden die Sitzplätze, die bisher im Strandbad
waren, verschoben. Damit sind während der Pop-up-Lösung Bade- und Gastrobereich besser voneinander getrennt. Auch der zweite Stock des Gebäudes wird zwischengenutzt.
Ein Teil der Räumlichkeiten soll dem Gastropersonal in Form von Pausenräumen zugutekommen. Ob es zu einer permanenten Erweiterung des Strandbads kommen wird, soll aus der Machbarkeitsstudie hervorgehen.
Sobald der Gemeinderat die Ideen evaluiert und die Kosten festgelegt hat, kann er in einer Gemeindeversammlung eine Vorlage vor das Volk bringen. «Die Evaluierung ist ein langer Prozess. Schliesslich hat die Erlenbacher Bevölkerung das letzte Wort. Bis das Projekt fertig umgesetzt ist, kann es noch zwei bis drei Jahre dauern», so Keller.