Abo bestellen

Morgen essen die Erlenbacherinnen und Erlenbacher an der langen Tafel

Erstellt von Manuela Moser |
Zurück

Morgen Samstag speisen die Erlenbacherinnen und Erlenbacher wieder an der grossen Tafel: Es ist Tavolata-Zeit. Peter Blatter, Präsident des Handwerks- und Gewerbeverein Erlenbach (HGE), hofft auf gutes Wetter – es sieht jedenfall laut Prognosen gut aus.

Peter Blatter, am 2. Juli ist es  so weit: Nach einer zweijährigen Covid-Unterbrechung findet die Tavolata 2022 statt. Sind Sie und Ihr OK – also der Handwerks- und Gewerbeverein Erlenbach – bereit?

Peter Blatter: Ja, das sind wir. Die Vorbereitungen laufen schon seit Januar. Wir haben vor allem Gastgeber in den eigenen Reihen gesucht, nun hoffen wir auf gutes Wetter. 

«La tavolata» ist italienisch für «die Festtafel». Über 100 Meter fein essen und trinken. Wie muss man sich das vorstellen?

Es gibt dieses Jahr sogar einen über 150 Meter langen Tisch entlang der Bahnhofstrasse mit einer Kapazität von zirka 500 bis 600 Sitzplätzen. Die Festbankgarnituren starten vor der Post in Richtung Konditorei Wick. Gewerbler aus Erlenbach übernehmen als Gastgeber einen bestimmten Abschnitt der Tafel, dekorieren ihn und kochen selbstständig. 

Logistisch ist das sicher eine grosse Herausforderung  ...

Ja, aber wir führen den Anlass nur bei schönem Wetter durch. Also braucht es kein Festzelt. Natürlich gibt es später viele Bereiche zu koordinieren, wie Abfallentsorgung zum Beispiel.

Wie viele Gewerbler beziehungsweise Helferinnen und Helfer sind involviert?

15 Gewerbler machen dieses Jahr mit, sie managen ihre Tafel komplett autonom. Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung. Ich bin mit meiner Firma ebenfalls mit fünf Tischen an der Tafel beteiligt.

Woher stammt die Idee?

Im Rahmen eines Brainstormings haben wir seitens des HGE im Jahr 2015 Ideen gesucht, wie man das Gewerbe von Erlenbach der Öffentlichkeit präsentieren könnte. In Rapperswil gibt es schon etwas Ähnliches in einem deutlich grösseren Rahmen. Wir haben den klassischen Gewerbeausstellungen den Rücken gekehrt und haben etwas Neuartiges gesucht. Bei der Tavolata soll die Atmosphäre ungezwungener sein und doch für die einzelnen Gewerbler eine Möglichkeit bieten, sich der Öffentlichkeit zu zeigen. So präsentierte sich ein Gastgeber in den vergangenen Jahren zum Beispiel mal mit grossen Schraubenschlüsseln sowie einem Satz Pneus neben den Tischen.

Dann sind nur Kunden willkommen?

Nein, ganz und gar nicht. Jede und jeder ist willkommen, die Tavolata zu besuchen und sich durch den kulinarischen Festschmaus zu essen. Auch für die Kinder hat es viele Angebote, zum Beispiel ein Riesenmikado und verschiedene Gefährte zum Fahren. Gerade für sie wird es dieses Mal ein besonders schönes Fest, sie «fräsen» dann zwischen den Bänken und den Beinen der Erwachsenen durch (lacht).

Hat es was für die jungen Erwachsenen?

Es ist vorwiegend ein Fest für Familien. In der Vergangenheit besuchten uns auch viele Seniorinnen und Senioren. Um den Fokus auf das jüngere Publikum zu setzen, müsste man das Konzept noch anpassen.

Sie sagten, in Rapperswil gibt es etwas Ähnliches. Und an der Goldküste?

Da sind wir meines Wissens die Einzigen. Erlenbach hat eine sehr gut gelegene Bahnhofstrasse, das kommt der Idee entgegen.

Ihnen kann also nur noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen.

Ja, wie 2019, da mussten wir die Tavolata absagen, nachher kam Covid. Wir haben den Anlass bisher dreimal durchgeführt. Heuer haben wir die längste Tafel – und es war schon früher sehr eindrücklich anzusehen.

Warum gibt es kein Verschiebedatum?

Das hatten wir beim ersten Mal 2016 noch. Das Problem war aber, dass es für die Gastgeber schwierig war, sich zwei Samstage frei zu halten.

Wie viel voraus sagen Sie ab?

Wir haben uns bereits am Dienstag entschieden, dass die Tavolata durchgeführt wird. Die Wettervorhersagen auf diversen Seiten sehen gut aus. Mehr erfährt man unter unserer Website www.hge.ch

Was gibt es jetzt noch zu tun?

Jetzt geht es um letzte Finessen. Pflanzen, Deko und vieles mehr. Zudem suchen wir noch Helferinnen und Helfer fürs Aufstellen und für die Organisation des Geschirrs.

Mit welchen Gefühlen blicken sie auf den Anlass?

Ich bin nervös und sehr gespannt. Vom letzten Mal habe ich noch so viele tolle Eindrücke von fröhlichen Erlenbacherinnen und Erlenbachern. Dieses Jahr bin ich besonders stolz auf die Alphörner – die haben wir organisiert mit der Idee, dass sie ab 18 Uhr spielen und so die Gäste schon von weitem begrüssen. Ich glaube, das passt perfekt zur Tavolata-Stimmung.

HGE-Tavolata, Samstag, 2. Juli, 18 bis 1 Uhr, Bahnhofstrasse Erlenbach, Organisator: Handwerks- und Gewerbeverein Erlenbach