In Küsnacht wurden 13 Strassenschilder, die nach bekannten Küsnachter Persönlichkeiten benannt wurden, um die wichtigsten Informationen der jeweiligen Person ergänzt. Finanziert wird das Projekt vom Verein für Ortsgeschichte Küsnacht.
Strassen- und Wegnamen haben für gewöhnlich eine Herkunft. In vielen Fällen werden sie nach relevanten Gebäuden benannt, die am Strassen- oder Wegrand liegen. Nicht umsonst gibt es allein im Kanton Zürich Dutzende «Bahnhofstrassen». Eine Strasse nach einer bekannten oder wichtigen Persönlichkeit zu benennen, kommt ebenso oft vor. Dabei scheinen die meisten wohl gar nicht zu wissen, um wen es sich handelt. Denn oft sind es historische Charaktere, die nicht in die Weltgeschichte eingingen, aber in der Ortsgeschichte durchaus relevant sind.
Dies gilt auch für Küsnacht. Um dem In-Vergessenheit-Geraten entgegenzuwirken, ergriff die Küsnachterin Renate Egli die Initiative und liess gemeinsam mit dem Verein für Ortsgeschichte Küsnacht 13 Strassen- und Wegschilder, die nach bedeutenden Küsnachter Persönlichkeiten benannt sind, ersetzen. Die neuen Schilder zeigen nicht nur den ganz ausgeschriebenen Namen, sondern auch das Geburts- und das Todesjahr wie auch die Tätigkeiten jener Person, die in Erinnerung bleiben soll.
Inspiration aus dem Aargau
Eglis Anliegen kam bei der Gemeinde gut an: «Das war eine super Idee, die einen nachhaltigen Mehrwert mit sich bringt. Die Montage war auch kein so grosser Aufwand und wurde von der Gemeinde übernommen», so Walter Matti (parteilos), Gemeinderat und Vorsteher Tiefbau. Die allerletzten Schilder wurden vor rund drei Wochen ersetzt.
Vor Egli und dem Verein für Ortsgeschichte stellten sich jedoch einige Herausforderungen. «Die Recherche war nicht immer leicht. Vor allem das Geburtsdatum von Kaspar Fenner herauszufinden, war aufwendig», sagt Egli. Obwohl das Internet bei ihren Recherchen helfen konnte, war es nicht möglich, sämtliche Informationen aus dem Netz zu beziehen. Nur dank den Küsnachter Jahresblättern sowie den Jahrheften, dem Zivilstandsamt und dem Staatsarchiv konnte Egli alle wichtigen Daten zu den Persönlichkeiten sammeln.
Egli hegte dieses Anliegen seit einigen Jahren. So ging sie mit ihrer Idee mehrmals auf den Verein für Ortsgeschichte zu, konnte diesen aber nicht überzeugen. «Mein Mann ist Präsident des Vereins und hatte nie Zeit finden können für dieses Projekt. Also habe ich selbst den Stein ins Rollen bringen wollen und mit den Recherchen angefangen», erzählt die Küsnachterin.
Die Begeisterung für historische Persönlichkeiten trägt Egli schon lange in sich. In Aarau fielen ihr die Strassen- und Wegtafeln im Wohnquartier ihrer Eltern auf. Diese waren stets mit zusätzlichen Informationen zur Persönlichkeiten, nach der das Schild benannt wurde, versehen. Etwas, was in Küsnacht bis anhin fehlte. «Meine Hoffnung ist einfach, dass vielleicht die eine oder andere Person eines dieser neuen Schilder anschaut und sich dank den Ergänzungen fragt, um wen es sich genau handelt, und sogar selber recherchiert», so Egli. (Dennis Baumann)