Die Stimmbevölkerung hat bereits 2017 einen Kredit von 9,1 Millionen bewilligt, um den Zugang zum Mittelperron am Bahnhof Küsnacht zu verbessern. Nun geht es vorwärts. Neue Kosten: 11, 3 Millionen. Teuerer wird es aber nur für die SBB. Die Pläne können bis Ende September eingesehen werden.
Mit dem Bauvorhaben wollen die SBB die Beförderung von Kinderwagen, Velos und Gepäck am Bahnhof Küsnacht erleichtern. Nun ist das ausgearbeitete Projekt öffentlich aufgelegt und ausgesteckt. Der ausgehandelte Kostenteiler zwischen den SBB und der Gemeinde Küsnacht verringert die Kosten für die Gemeinde. Küsnacht zahlt statt der genehmigten 9,1 Millionen Franken lediglich 4,8 Millionen Franken. Den Rest – 6,5 Millionen Franken – übernehmen die SBB. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 11, 3 Millionen. Das Bauprojekt wurde den Küsnachtern bereits am politischen Themenabend im Januar vorgestellt; es ist unter der Federführung der SBB erarbeitet worden.
Einige Verbesserungen
Vorgesehen sind beim bergseitigen Zugang eine Rampe mit Dach, Treppe und Lift. Der seeseitige Zugang bekommt eine Rampe, Treppe und Lift. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Unterlagen bereits auf Vollständigkeit geprüft, das Plangenehmigungsverfahren eröffnet und der kantonalen Koordinationsstelle zur Stellungnahme unterbreitet. Im Rahmen des ordentlichen eisenbahnrechtlichen Plangenehmigungsverfahrens wird das Projekt nun bis 28. September öffentlich aufgelegt. Die vollständigen Planunterlagen sind ab dem 30. August auf der Website der Gemeinde Küsnacht aufgeschaltet und können während der ordentlichen Öffnungszeiten bei der Gemeindeverwaltung eingesehen werden. Allfällige Einsprachen werden vom BAV behandelt. Der Grund, warum das Projekt insgesamt teurer wird, ist unter anderem ein beträchtlicher Preisanstieg beim Stahl sowie der Fassade des Daches. Auch gibt es Zusatzaufwände, um die Sicherheit während der Bauzeit zu garantierten, denn die Totalsperre der Gleise fällt weg. Ebenso sorgen unter anderem diverse Auflagen der SBB gegenüber dem Vorprojekt für Mehraufwendungen.
Wie es in der Pressemitteilung der Gemeinde heisst, sei es der Verhandlungsarbeit zu verdanken, dass der Küsnachter Anteil an den Gesamtkosten klar tiefer ausfällt als der von der Bevölkerung bewilligte Kredit. Der von der Gemeinde anhand der neuen Projektkosten errechnete und vorgeschlagene Kostenteiler von 58 Prozent für die SBB und 42 Prozent für Küsnacht wurde von den SBB und dem BAV abgesegnet.
Die Projektierung gestaltete sich äusserst aufwendig, vor allem wegen der bahntechnischen Anlagen, diversen aufwendigen Planungsdetails sowie den erforderlichen Vorprüfungen in den verschiedenen Abteilungen der SBB und dem Bundesamt für Verkehr. Gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan hat sich die Realisierung deshalb verzögert. «Bei einem Bau im Bahnhofbereich müssen Unmengen von Details berücksichtigt werden», erklärt Küsnachts Tiefbauvorsteher Walter Matti (parteilos). «Ich bin deshalb froh, dass es mit dem Projekt nun vorwärtsgeht und wir die angestrebten Verbesserungen bald realisieren können.»
Sofern keine Einsprachen eingehen, wird die Plangenehmigungsverfügung im Sommer 2022 erteilt. Der Baustart ist für August 2022 vorgesehen. Anfang 2024 sollten die Arbeiten fertig sein. Im Anschluss ist die Sanierung des Parkplatzes Zürichstrasse vorgesehen.