Am Donnerstag wurden in Küsnacht Angehörige der lokalen Polizei vereidigt und befördert. Der Anlass fand im Hotel Sonne direkt am See statt. Augenfällig war, dass der Frauenanteil unter den Polizisten immer höher wird.
Drei Frauen und zwei Männer posieren in blauer Uniform, hohen Stiefeln und einem Diplom in der Hand vor dem Hotel Sonne in Küsnacht. Gleichzeitig strahlt die Sonne vom Himmel. Besser könnten die Bedingungen für diesen feierlichen Anlass gar nicht sein. Franco Aeberhard, Leiter Sicherheit und Polizeichef in Küsnacht, sowie Gemeinderat Martin Wyss (FDP) vereidigten vergangene Woche die neu eingetretenen Polizistinnen und Polizisten. In den letzten zwei Jahren mussten viele solche Anlässe Corona-bedingt abgesagt werden, die Freude war deshalb umso grösser. Unter den anwesenden Gästen waren auch einige Gemeindevertreter Küsnachts wie Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP).
Worauf es bei der Polizei ankommt
«Sie werden heute einen Eid ablegen», eröffnete Martin Wyss seine Ansprache. Dieses Gelübde sei keine Phrase oder die blosse Erfüllung eines Arbeitsvertrags, sondern ein Ausdruck der Verpflichtung und Haltung im Dienste der öffentlichen Sicherheit. Mit der Vereidigung werde man formell in das Polizeikorps aufgenommen. In seiner Rede betonte Wyss, was gute Polizeiarbeit ausmache und welchen Herausforderungen man sich als Polizist oder Polizistin jeweils stellen müsse. «Es ist für mich wichtig, dass sie sich ihrer Verantwortung immer bewusst sind», sagte Wyss und bezog sich damit auch auf das Tragen einer Schusswaffe. «Sie müssen konsequent sein, wenn es nötig ist, und sie müssen Augenmass walten lassen, wenn es angebracht ist», so der Sicherheitsvorsteher weiter. Doch auch Empathie sei ein wichtiger Aspekt der Polizeiarbeit.
Ebenso komme es auf den persönlichen Austausch mit der Bevölkerung an. «Man muss Freude haben am Kontakt mit Menschen», sagte er weiter im persönlichen Gespräch. Ausserdem habe man ganz viele Anspruchsgruppen gleichzeitig. «Man hat den Bürger mit ganz banalen Problemen, aber auch schwierige Bürger mit anspruchsvollen Fragestellungen», so Wyss. Auch müssen Polizistinnen und Polizisten blitzschnell handeln und umschalten sowie sich der Situation stets anpassen können. Wichtig sei dabei auch die enge Zusammenarbeit im Team. «Der Zusammenhalt im Korps ist sehr wichtig, da man ja auch immer in Zweierpatrouillen unterwegs ist», weiss der Sicherheitsvorstand, der hauptberuflich als Staatsanwalt tätig ist. Dies geschehe aber nicht automatisch wie in anderen Teams ja auch nicht. «Den Teamgeist muss man aktiv fördern», so Wyss weiter. Dabei ist interessant, dass immer mehr Frauen dabei sind. In den letzten fünfzehn Jahren hat sich der Frauenanteil auf 20 Prozent verdoppelt, wie es auf der Homepage der Kantonspolizei Zürich heisst.
Ein Beruf, aber kein Job
«Man sollte in seiner Freizeit den Beruf auch mal ablegen können», sagte Wyss. Ganz loslassen könne man ihn aber nie. «Polizist oder Polizistin zu sein, ist ein Beruf, kein Job. Da steckt ja auch das Wort Berufung drin», erklärte er. Auch wenn man nicht im Dienst ist, müsse man als Vorbild agieren. «Ihr zeigt Zivilcourage und Integrität. Im Dienst, aber auch in der Freizeit», so Wyss. «Ihr seid alle Polizisten aus einer Überzeugung heraus. Auch werdet ihr Fehler machen und das ist auch richtig so.» Wichtig sei, dass man es das nächste Mal dann besser mache. Die Arbeit sei manchmal sehr intensiv, doch könne sie auch sehr erfüllend sein.
Zu den Beförderungen sagte Wyss, dass man es zwar als eine Selbstverständlichkeit hinnehmen könne, dass man im Laufe seiner Polizeikarriere befördert wird, doch für ihn bedeute dies viel mehr. «Ihr habt bewiesen, dass ihr eure Dienstpflicht während einer langen Zeit wahrnehmt und eurem Beruf treu bleibt», so Wyss. Er bedankte sich bei den Anwesenden für ihre Treue und deren Einsatz, auch wenn die Arbeit nicht immer einfach ist. Daraufhin nahm Wyss die Gelübde ab, während Franco Aeberhard den Text sprach. Mit den Worten «Ich gelobe es» wurden die Polizistinnen und Polizisten offiziell vereidigt. Nach dem formellen Teil gab es im Festsaal des Hotels Sonne einen mehrgängigen Apéro riche.
Gemeinderat Martin Wyss (in zivil, vorne) hielt die Rede am feierlichen Anlass.