Seit Anfang Jahr ist die Postfiliale an der Bahnhofstrasse in Erlenbach weniger lang offen – das Gewerbe zeigt sich besorgt.
Vergangene Woche erreichte die Post ein Brief des Handwerks- und Gewerbevereins Erlenbach (HGE): «Der Vorstand hofft, dass es zu keinen weiteren Einschnitten in der Postfiliale kommt.» Und weiter: Die Schliessung der ZKB-Filiale und des SBB-Schalters hätten das Dorf bereits «hart getroffen». Die Kundenfrequenz an der Banhofstrasse sei zurückgegangen. Man hoffe, die neuen Öffnungszeiten seien nicht der Beginn eines weiteren Abbaus oder gar der Schliessung der Filiale.
Auf Anfrage winkt die Post ab: «Die Filiale Erlenbach ist bis 2020 garantiert.» Und grundsätzlich beständen heute keine Pläne, das Netz nach 2020 «systematisch» zu verändern. Trotzdem seien «auch nach 2020 Anpassungen beim Filialnetz» nicht auszuschliessen. Man reagiere auf das Verhalten der Kunden, die seit der Digitalisierung weniger häufig zur Post gingen. «Das ist vor allem am frühen Morgen spürbar», heisst es weiter.
Verständnis von Patak
Gemeindepräsident Sascha Patak (FDP) hat für die reduzierten Öffnungszeiten der Post Verständnis: «Die Anpassung ist notwendig und macht unsere Post langfristig rentabler.» Dennoch habe man von der Gemeinde aus nicht gewartet, bis die Post ihre Änderungen kommuniziert habe. «Für uns ist die Post ein wichtiger Magnet an der Bahnhofstrasse.» Deshalb sei man schon früher mit der Post in Kontakt getreten und habe die Situation besprochen – also noch bevor die Post ihre Änderungen kommuniziert habe.
«Nach der Schliessung der Bank und des SBB-Schalters ist es wichtig, dass die Post bleibt», so der Gemeindepräsident weiter. Doch Einfluss nehmen könnten auch die Bewohner von Erlenbach. «Es liegt an ihnen, die Filiale möglichst häufig zu nutzen.» Eine Zusicherung habe die Post der Gemeinde nicht geben können, dass sie auf ewig bleibe. «Die grossen bekannten Schliessungsrunden sind vorerst durch», glaubt Patak und schmunzelt: «Und das haben wir jetzt überlebt.» Er erwarte keine grösseren Einschnitte in der nächsten Zeit.
Weiter stimmt es Patak zuversichtlich, dass das Gewerbe an der Bahnhofstrasse nach wie vor lebendig ist: «Wir haben das Fachgeschäft Schmid, Zahnärzte, Coiffure, Brillengeschäft, Galerien, einen Blumenladen, zwei Bäckereien, die Migros und den Coop.» Zudem würden im Frühling weitere Geschäfte im Zentrum eröffnen. «Wichtig ist, dass die Hauseigentümer ihre Liegenschaften dem Gewerbe zu guten Preisen überlassen.» (Manuela Moser)