Die Gemeinde Küsnacht vermietet das leerstehende Schulhaus Erb für fünf Jahre an Deduca.
Im Sommer gibt es wieder neues Leben im leerstehenden Schulhaus Erb. Dann zieht die private Schule Deduca aus Stäfa in das Schulhaus im Küsnachter Ortsteil Goldbach. Weil zur Zeit kein eigener Bedarf an Schulraum besteht, hat sich die Gemeinde entschieden, das Areal zu vermieten.
«Für uns ist das ein Glücksfall», sagt Schulleiterin Ania Winistörfer, «wir haben ein halbes Jahr lang nach einem geeigneten Ort gesucht, wo wir unser Angebot endlich vergrössern können.» Die Schule mit der Förderung in kleinen Klassen sei sehr beliebt, man habe viele Schülerinnen und Schüler abweisen müssen. Mit dem grösseren Raum, der im Erb zur Verfügung steht, könne man nun auch eine Tagesschule mit Mittagsverpflegung «in house» – vorher war ein Gang ins Restaurant angesagt – umsetzen. Bisher war die Privatschule, die im Jahr 2000 unter dem Namen Tagesschule am See gegründet wurde, mit ihren 21 Schülerinnen und Schülern in Stäfa daheim. Neu werden rund 60 Kinder – vom Kindergarten bis zur 6. Klasse – in Küsnacht zur Schule gehen.
Eigene Privatschule sistiert
Die Gemeinde Küsnacht hat das Schulhaus Erb zuletzt während der Sanierung des Schulhauses Dorf genutzt. Einige Klassen wurden dort untergebracht. Seit Beginn des laufenden Schuljahrs steht das Erb jedoch komplett leer. Einzig die Sporthalle werde von verschiedenen Vereinen genutzt, sagt Schulpräsident Klemens Empting (FDP). Dennoch hegt Küsnacht Pläne für eine eigene Tagesschule. Diese ist aber vorläufig sistiert worden (wie der «Küsnachter» berichtete). Zumindest für die nächsten zwei, drei Jahre.
«Wir sind daran», so Schulvorsteher Klemens Empting, «den Schulraumbedarf für die nächsten fünf bis zehn Jahre abzuklären.» Auch fange nach Ostern der neue Leiter Bildung an. Erst dann könnten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. «Wir werden unser Konzept weiterentwickeln, das ja auf zwei Strategien setzt: Entweder wir führen unsere Tagesschule im Schulhaus Erb, oder wir entwickeln eine Tagesschule in den bestehenden Schulhäusern.» Nichts sei derzeit in Stein gemeisselt, auch eine Zusammenarbeit mit der Privatschule Deduca sei denkbar, so der Schulvorsteher weiter.
Vertrag für fünf Jahre
Liegenschaftenvorsteher Ueli Schlumpf (SVP) bestätigt die Vertragsdauer mit der Privatschule Deduca von fünf Jahren. «Wir haben von unserer eigenen Schule grünes Licht bekommen, dass sie für die nächsten Jahre keinen Eigenbedarf haben im Schulhaus Erb.» Auf die Frage, ob fünf Jahre nicht etwas lang seien und allenfalls die eigene geplante Tagesschule blockieren würden, sagt Schlumpf: «Die Mietdauer wurde mit der Schulleitung von Küsnacht abgesprochen, und weniger als fünf Jahre wäre unrealistisch gewesen. Schliesslich braucht die Deduca auch eine gewisse Zeit, bis sie sich eingerichtet hat.»