Für Überraschungen ist er bekannt, nun gibt es eine neue im Netz: Der reformierte Küsnachter Pfarrer Andrea Marco Bianca hat mit einem Team einen «Mini-Road-Movie» verfilmt und spielt darin selbst die Hauptrolle. Das macht Sinn, denn der Film ist ein Gottesdienst. Eine neue, modernere Art von Gottesdienst – der Küsnachter Beitrag ist der Auftakt zu einer Serie der reformierten Kantonalkirche, die alle zwei Wochen aus verschiedenen Zürcher Gemeinden senden will – im Netz, aber auch als Beitrag auf Tele Züri.
Der 24-minütige Dreh beginnt in der reformierten Kirche Küsnacht: In den heiligen Hallen gleich neben dem Taufstein tanzt eine Frau (gespielt von Vera Achana) zu Trommelschlägen. Eine ungewöhnliche Szene, gleichzeitig kraftvoll und energetisch. Doppelt: Denn die Küsnachter Kirche gilt als Kraftort (so auch der Titel des filmischen Gottesdiensts: «Kraftorte»). Pfarrer Bianca nimmt Platz in den vorderen Reihen und beobachtet sie. Nach Ende der Vorführung offenbart sich der Pfarrer der Tänzerin: Es habe ihre Kraft gesehen, sogar grösser als sie selber sei sie gewesen, aber selber spüre er sie nicht. Wie könnte er sie nun in sich finden? Getrieben von dieser Frage, macht er sich auf den Weg und besucht drei Gesprächspartner, fast alles Küsnachter: das Bauernpaar Claudia Wanger und Nils Müller, den Finanzfachmann Adriano Lucatelli und den Sportjournalisten Fredy Wettstein. «Gesprächspartner, die ich alle persönlich sehr schätze», sagt er. Und dabei sei es ihm wichtig gewesen, die Natur, die Finanzwelt und den Sport einzubeziehen. «Mein Anliegen war es, dass die religiösen Vorstellungen der Menschen, die seltener in die Kirche kommen, einbezogen werden.» Chelsea Zurflüh untermalt die Schlussszene dann mit ihrem Gesang – der Pfarrer steht am See und faltet die Hände zum Gebet. Ohne Worte. Die folgen dann als eingeblendeter Bibelspruch, aber ohne Predigt. Und, findet der Pfarrer seine Kraft? Die Zuschauenden werden zur eigenen Antwort herausgefordert.(moa.)
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