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Seepolizei übt spektakuläre Rettung

Erstellt von Dennis Baumann |
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Am Montagabend rückte die Seepolizei für eine Rettungsübung auf dem Zürichsee aus. Die Übung simulierte die Bergung von Passagieren, die auf einem brennendem Schiff festsitzen.

Das ZSG-Kursschiff MS Panta Rhei legt am Bürkliplatz ab. Mit 80 Passagieren an Bord fährt es den Zürichsee bis nach Horgen hinab, als eine Stunde nach Abfahrt ein herrenloser Rucksack im Heck des Schiffs explodiert. Ein Feuer breitet sich aus, und der Rauch fängt an, das Schiff zu verschlingen. Mehrere Passagiere verletzen sich schwer, einige springen sogar von Bord. Der Grossteil schafft es allerdings, sich bis zum vorderen Teil des Decks zu evakuieren.

Diese Situation ist natürlich gestellt, alle involvierten Personen sind informiert. Es ist nur eine Übung. Dennoch: In so einer Situation müssen die Rettungsdienste Hand in Hand arbeiten und können an diesem Montagabend für einmal die Situation real durchspielen. Dazu simuliert man bei der Seepolizei anspruchsvolle Szenarien. «Es ist sehr wichtig, dass man Notfallsituationen durchspielt. Es geht hier um die Sicherheit der Fahrgäste», sagt Bruno Keller, Polizeikommandant der Kantonspolizei Zürich. Er hat die Grosseinsatzübung «Palstek» in Auftrag gegeben, die auch aufgrund des Binnenschifffahrtsgesetzes durchgeführt werden muss.

Nur mit Koordination möglich

Die Übung ist nach einem für die Schifffahrt wichtigen Knoten benannt worden und testet die Zusammenarbeit zwischen den Blaulichtorganisationen. Über 200 Einsatzkräfte aus zahlreichen Einsatzdiensten von der Kantonspolizei Zürich bis hin zum Zivilschutz haben die Passagiere der MS Panta Rhei sicher an Land gebracht. Mehrere Boote, ein Helikopter, eine Fähre mit Fahrzeugen der Feuerwehr und ein Rettungsschiff der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) kamen zum Einsatz.

«Die Übungseinheit ist sehr anspruchsvoll und kommt dem realen Notfall sehr nahe», sagt Stefan Oberlin, Mediendienst der Kantonspolizei Zürich. Die erfolgreiche Rettung war nur durch die Koordination zwischen den Einsatzdiensten möglich.

Polizeikommandant Bruno Keller ist zufrieden: «Alle Beteiligten waren mit viel Engagement dabei. Die Organisationen haben sehr gut zusammengearbeitet.» In einem nächsten Schritt wird das Ergebnis der Grosseinsatzübung «Palstek» ausgewertet. «Man kann gewisse Dinge immer optimieren. Wir schauen nochmals auf den Einsatz zurück», so Keller.  Auch Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion, Mario Fehr (SP), ist an diesem Abend vor Ort, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Er zieht eine positive Bilanz: «Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte auf dem See war sehr professionell und beeindruckend.»