Eigentlich hatten die Küsnachterinnen und Küsnachter gehofft, schon in diesem Winter in der Seesauna schwitzen zu können. Doch sie müssen sich bis zum nächsten Winter gedulden – diverse Faktoren sorgen für Verzögerungen.
Gemütlich in der warmen Sauna sitzen und auf die winterliche Seelandschaft und die Berge hinausblicken – auf dieses Erlebnis müssen Küsnachterinnen und Küsnachter leider noch etwas warten. Seit zwei Jahren arbeiten Mabel Lutz und Biola Mona an ihrem Projekt einer Wintersauna. Eigentlich hatten sie gehofft, diesen Winter eröffnen zu können. «Der Bewilligungsprozess gestaltete sich komplex, aber dank der Hilfsbereitschaft aller Involvierten und Verantwortlichen sind wir nun bereit für die nächste Saison», sagt Biola Mona. «Da die Sauna direkt am See zu stehen kommt, ist der Kanton, und in unserem Fall einige Fachstellen, dafür zuständig. Zum anderen steht das Gebäude in der Badi unter Denkmalschutz.» Und zu guter Letzt gab es Schwierigkeiten bei der Lieferung der Saunaelemente, weil durch die Corona-Situation weltweit Holzmangel herrscht und die Lieferungen sich entsprechend verspäten.
Ein Bedürfnis der Bevölkerung
Die Innenarchitektin Mabel Lutz, selber eine begeisterte Saunagängerin, hatte schon lange den Wunsch nach einer Seesauna für Küsnacht, um die Badi auch im Winter einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als die Gemeinde im Rahmen eines Wettbewerbs nach Ideen suchte, wie die von der ZKB zur Verfügung gestellte Jubiläumsdividende verwendet werden könnte, sahen sie und Biola Mona den Augenblick gekommen. «Wir haben relativ kurz vor Einsendeschluss von dem Wettbewerb erfahren und beschlossen, unser Konzept zu finalisieren und einzureichen», erzählt Mabel Lutz. Das Konzept überzeugte die Jury und die beiden Frauen gewannen einen der drei Hauptpreise. Eine Sauna schien bei der Küsnachter Bevölkerung ein Bedürfnis zu sein, denn der Wunsch danach wurde beim Wettbewerb oft genannt.
Ab dem nächsten Jahr sollen während der Wintermonate vier Sauna Cubes für je sechs bis acht Personen pro Cube direkt am See aufgestellt werden. Die schlichten Cubes aus Holz mit den abgerundeten Ecken fügen sich gut ins Landschaftsbild ein. Dank der Glasfront geniesst man einen herrlichen Blick auf den See, welcher nach dem Saunagang als Kaltwasserbecken dient. Die Garderoben sowie die Toiletten und Duschen können auch während der kalten Jahreszeit benutzt werden. «Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, und aus diesem Grund dürfen keine baulichen Massnahmen erfolgen. Wir werden mit temporären oder vorübergehenden Massnahmen die Fenster und Türen isolieren. Um warmes Wasser zum Duschen zu erzeugen, bauen wir einen neuen Wärmepumpenboiler ein», sagt Biola Mona.
Auf der Terrasse oben werden zwei gemütlich eingerichtete, mit Holz beheizbare Jurten aufgestellt, die zum Sitzen und Verweilen einladen. Die eine Jurte dient als Empfang und Bistro. Sie kann auch von Gästen besucht werden, die nicht in die Sauna gehen wollen. Die andere, direkt angebaute Jurte dient als aktive Ruhejurte, in der die Saunagäste zwischen den Saunagängen gerne entspannen, plaudern und etwas Kleines aus dem Bistro geniessen können. Die dritte Jurte am See dient ebenfalls als Ruhejurte für Gäste. Dort wird die Ruhe und die Aussicht genossen – ein «Ort der Stille».
Die beiden Initiantinnen freuen sich, die Wintersauna dieses Jahr nach den Herbstferien in Betrieb zu nehmen. «Noch gibt es viel zu tun, wie zum Beispiel das Erstellen einer Website. Wenn die Seesauna in Betrieb ist, sind Mabel Lutz und Biola Mona die Betreiberinnen und tragen das unternehmerische Risiko. «Wir freuen uns auf die ‹Sträme Sauna›, wie sie vermutlich in der Gemeinde umgangssprachlich genannt werden wird, und darauf, unseren Gästen Gutes zu tun. Schliesslich tut Sauna nicht nur dem Körper gut, sondern hat nachweislich auch eine positive Wirkung auf die Psyche.»