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So schön klingt Kammermusik

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Bläserische Verzauberung auf höchstem kammermusikalischem

Niveau: Im Rahmen der «Konzerte in Küsnacht» spielten am Sonntag vier renommierte Musikerinnen und Musiker.

Bläserische Verzauberung auf höchstem kammermusikalischem Niveau: Im Rahmen der «Konzerte in Küsnacht» spielten am Sonntag vier renommierte Musikerinnen und Musiker.

Wenn der Veranstalter eines Konzertes – in diesem Fall der Schulleiter der Musikschule Küsnacht, Peter Renfordt – das Publikum mit den Worten begrüsst, dass er sich zum ersten Mal freue, dass ein Konzert nicht mit mehr als 1000 Personen besucht sei, da es in dieser Zeit wegen des Coronavirus nicht hätte stattfinden dürfen, zeigt dies, wie wichtig gerade die Kultur im kleinen Rahmen ist. Abseits der grossen Hallen und Spielstätten und auf hohem Niveau wird hier nämlich musiziert.

Drei Musiklehrer und ein Gast
Vier anerkannten und beliebten Künstlerinnen und Künstlern war es zu verdanken, dass am vergangenen Sonntag im «Seehof» ein Musikerlebnis der feinsten Art stattgefunden hat. Im Festsaal des «Seehofs» überzeugte das Ensemble Arcturus mit Helene Schulthess (Flöte), Christian Hertel (Klarinetten) und Miguel Geijo (Oboe), allesamt renommierte Lehrpersonen an der Musikschule Küsnacht. Die drei Musiker holten sich für diesen Anlass Swetlana Christoffel- Emeljanowa am Klavier dazu.
Auf dem Programm stand eine fein abgestimmte Mischung von Werken aus drei Jahrhunderten Musikgeschichte in Duos, Trios und Quartett. In erster Linie begeisterten die vier Künstler mit ihrem harmonischen, spielerischen und zugleich virtuosen Musizieren. Bereits in der gemeinsamen reinen Bläsereröffnung mit einer Triosonate von J. S. Bach zeigte sich das ausserordentlich hohe Niveau im kammermusikalischen Zusammenspiel: grazil farbig abgestimmt und intoniert, wunderbar beleuchtet das Wechselspiel der einzelnen Instrumente in den einzelnen Passagen. Beispielhaft möge auch das Trio des Zeitgenossen Paul Harris stehen: Die Kunst der Verspieltheit, das Können des fein herausgespielten Humors zeigte sich ebenso wie die unendlichen Phrasen und Bögen im Satz «Meditation». Hinzu kommen die saubere Intonation der drei Instrumentalisten. All dies beeindruckte und begeisterte das Publikum. Helene Schulthess an der Flöte überzeugte sowohl durch ihre Virtuosität am Instrument als auch durch ihr feinfühliges Musizieren als Solistin und Kammermusikpartnerin.
Christian Hertel wechselte an diesem Abend nicht nur seine Instrumente (Klarinette und Bassklarinette), sondern wusste neben aller musikalischen und interpretatorischen Finesse auch rasch die verschiedenen Stilwechsel zu meistern. Man erinnere hier nur schon an den nahezu nahtlosen Wechsel vom französischen Impressionismus Debussys zum beeindruckenden Soul George Gershwins.
Miguel Geijo zauberte auf seiner Oboe unendliche Stimmungen. Von zartesten Oboenklängen über einfühlsame Begleit- und Solistenfunktionen bis hin zur Virtuosität glänzte er auf seinem Instrument. Bei all dem war Gastpianistin Swetlana Christoffel- Emeljanova mehr als eine Begleiterin am Klavier. Sie war kongeniale Partnerin und gab den Bläsern inspirierende Momente.
Es ist der Kooperationsbereitschaft der Kulturkommission Küsnacht zu verdanken, dass die Musikschule einmal im Jahr dieses Podium nutzen darf, um ihr weit über die Küsnachter Grenzen hinaus bekanntes konzertierendes Lehrpersonal am Ort ihrer Wirkungsstätte auftreten zu lassen. Es war ein denkwürdiges Konzert. Ein Konzert, welches abermals zeigte, wie sehr die Lehrpersonen der Musikschule Küssnacht nicht nur hervorragende Pädagogen, sondern auch ausgezeichnete Instrumentalisten sind. (e.)