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So sieht das Pfarrhaus-Projekt aus

Erstellt von Pia Meier |
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Die Reformierte Kirche Erlenbach will das Pfarrhaus sanieren und umbauen. Zudem soll ein Neubau auf dem Grundstück entstehen. Für grössere Diskussionen sorgte die Parkplatzsituation. Abgestimmt wird über die Vorlage am 15. November.

Nur ein kleiner Teil der ungefähr 1600 Mitglieder der Reformierten Kirchgemeinde Erlenbach liess sich am Montag von der Kirchenpflege und dem verantwortlichen Architekturbüro im reformierten Kirchgemeindehaus über das Projekt informieren. Dieses sieht einerseits vor, dass das bestehende denkmalgeschützte Pfarrhaus heutigen Bedürfnissen angepasst wird. Andererseits soll ein niedriger Neubau das bestehende Ensemble ergänzen. Die Kirchgemeinde stimmte dem Projektierungskredit für das Projekt Pfarrhaus an der Seestrasse 48 bereits im vergangenen Juni mit grosser Mehrheit zu. Am 15. November kann sie in zwei separaten Geschäften über das weiter entwickelte Projekt abstimmen.

Mehrere Wohnungen

Christina Nater vom Architekturbüro Christina Nater und Simon Kretz Architekten stellte das Projekt vor. Nater erläuterte, wie das bestehende Pfarrhaus saniert und den heutigen energetischen Anforderungen angepasst werden soll.  Zudem soll aus dem heutigen 10-Zimmer-Haus ein Haus mit drei Wohneinheiten unterschiedlicher Grösse geschaffen werden. «Dies ermöglicht eine flexible Nutzung», hielt Nater fest. Im Obergeschoss entsteht eine 5½-Zimmer-Maisonettewohnung, im Hochparterre eine 4-Zimmer-Wohnung und im heutigen als Waschküche und Keller genutzten Erdgeschoss eine 2½-Zimmer-Wohnung. Diese kann bei Bedarf die Pfarrwohnung ergänzen und Platz bieten für Amtsräume. Jede Wohnung verfügt über einen Balkon oder einen Gartensitzplatz auf der Seeseite.

Zwischen dem Pfarrhaus und der Seestrasse ist zusätzlich ein Neubau in Form eines 4½-Zimmer-Einfamilienhauses mit separatem Studio geplant. «Dank zurückhaltender Gestaltung als Holzkonstruktion und geringer Gebäudehöhe ordnet sich der Neubau dem bestehenden Pfarrhaus und der ebenfalls denkmalgeschützten benachbarten Villa Flora unter», erklärte Nater. Mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach kann Strom für den Betrieb der Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser beider Gebäude erzeugt werden. Die Kirchenpflege Erlenbach ist überzeugt, dass das gesamte Projekt ein sinnvolles Ganzes darstellt, wie die Anwesenden betonten.

4 Millionen Franken Kosten

Die gesamten Projektkosten für die Sanierung und den Umbau des Pfarrhauses sowie die Erstellung des Neubaus belaufen sich auf rund 4 Millionen Franken, wie Kirchenpfleger und Finanzvorstand Ueli Brunner ausführte . Davon wurden durch die Kirchenpflege und die Kirchgemeinde bereits rund 370 000 Franken für die Projektierung bewilligt. «Die Finanzierung erfolgt über ein langfristiges Darlehen», so Brunner. Die Kirchenpflege erwartet einen positiven Beitrag an die Erfolgsrechnung dank den Mieteinnahmen der nicht als Pfarrwohnung genutzten Einheiten.

Parkplätze wurden diskutiert

Bei der anschliessenden Fragerunde wurden einige Fragen gestellt, die von den Anwesenden nicht abschliessend beantwortet werden konnten. So wollte eine Dame wissen, wie hoch die Mietkosten der einzelnen Wohnungen sein werden. Das hänge vom Ausbaustandard ab, meinte Christina Nater. «Der Ausbaustandard aller Wohnungen orientiert sich an dem für Pfarrhäuser vorgegebenen Standard», hielt Beat Steiner, Präsident Kirchenpflege, fest. Luxuswohnungen seien jedenfalls nicht geplant.

Ein weiterer Diskussionspunkt war, dass es keinen hindernisfreien Zugang ins Pfarrhaus gibt, obwohl dort Amtszimmer vorgesehen seien. Ein solcher Zugang werde im Neubau in Betracht gezogen, meinten die Architekten.  Auch ein öffentlicher Zugang zum See ist gemäss Kirchenpflege nicht vorgesehen. Der Bootsplatz sei den Mietern vorbehalten. Zwischen Pfarrhaus und Neubau ist ein Garten geplant. Die Bäume entlang der Seestrasse bleiben erhalten. Für intensive Diskussionen sorgte die Mobilität. Auf dem Areal sind zehn Veloparkplätze vorgesehen. Wie viele Autoparkplätze es gibt, blieb jedoch offen. Diese waren nirgends auf den Plänen eingezeichnet, was für Kritik sorgte.

Anwesende fragten, ob die Parkplätze bei der Rechnung berücksichtigt worden seien. Die Kirchenpflege bejahte, meinte aber, dass zurzeit noch viele Fragen offen seien. Brunner und Celestin Rohner, Architekt und Projektmanager, hielten fest, dass gemäss Bauamt neun Parkplätze realisiert werden müssten. Die Kirchenpflege möchte aber nur sieben ungedeckte Parkplätze. Diese könnten auf der Nordseite eingerichtet werden. Man müsse mit der Gemeinde auch die Frage klären, ob die bestehenden Parkplätze, die teilweise auf öffentlichem Grund auf der Südseite des Areals sind, erhalten bleiben. Anwesende betonten, dass sie dem Projekt nicht zustimmen würden, wenn Entscheidendes unklar sei. «Ich wäre enttäuscht, wenn die Kirchgemeinde nicht beiden Projekten zustimmen würde», meinte Brunner abschliessend.