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Trainings schon wieder unterbrochen

Erstellt von Céline Geneviève Sallustio |
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Die Corona-Krise trifft auch die Basketballspieler der Goldcoast Wallabies aus Küsnacht und Erlenbach: Finanzielle Einnahmen fallen weg und der Saisonplan muss komplett auf den Kopf gestellt werden. In dieser herrschenden Corona-Zeit ist deshalb Kreativität gefragt.

Rufe, Pfiffe und Dribblings füllen an ­einem Donnerstagabend die Heslibachhalle in Küsnacht. Es ist ein Abend noch vor dem jüngsten Teillockdown,  Anfang dieses Monats. Doch schon dieses Training der Basketballjunioren findet nicht wie gewohnt statt: Jeder Spieler muss seinen eigenen Basketball zum Training mitbringen. Und: Auf Körperkontakt müssen die Spieler verzichten. Headcoach Lionel Bomayako trainiert die Junioren U20 dreimal die Woche. Unterstützt wird er an diesem Abend von seinem Kollegen, Headcoach Trésor Quidome, der die Nationalliga B trainiert.

«Unsicherheit schwingt mit»
Laut Quidome trifft die Corona-Situation den Verein hart. Er spricht davon, dass der Meisterschaftsumbruch für den Verein nicht leicht sei. «Vor allem, weil die Nationalliga B immer noch nur semiprofessionell ist, wir dennoch zwei ausländische Spieler und dementsprechend Kosten haben.» Die Einnahmen von Eintritten der NLB-Spiele fallen ebenso weg wie jene des Kiosks bei allen Heimspielen.

Zudem sei es schwierig, neue Sponsoren zu finden. Gestrichen werden musste nun auch das beliebte Basketball-Camp in den Weihnachtsferien. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, möchte der Club beispielsweise mehr in Merchandising investieren und arbeitet derzeit an einem Webshop.

Parallel dazu laufen die Jugendtrainings der Wallabies weiter. «Es ist dennoch nicht einfach, wie gewohnt weiterzumachen. Wir alle lieben Basketball – aber die Unsicherheit schwingt immer mit», sagt Katharina Kinast, Medienverantwortliche des Vereins. Natürlich gäbe es einen Grossteil, der unbelastet und sorgenfrei trainiere. Andere entscheiden sich jedoch dazu, momentan auf das Training zu verzichten.

Ganze Saison gefährdet
Dass die aktuellen Entwicklungen einer gewissen Dynamik unterliegen, zeigt sich schon wenige Tage nach dem Interview. Durch die neu erlassenen Massnahmen des Bundesrats und die Reaktion der Gemeinden sind zum jetzigen Zeitpunkt die Trainings in Erlenbach bereits bis in den Januar unterbrochen.
Laut Präsident Robert Gerritsma ist dadurch an eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor Februar weder in der Nationalliga B noch im Probasket-Verein wohl nicht zu denken. «Wenn nicht sogar die ganze Saison abgesagt wird.» In der Nationalliga B wurde bereits die Entscheidung getroffen, dass es nach dieser Spielzeit weder einen Auf-, noch einen Absteiger geben wird.

Routine wäre essenziell
Die Nationalliga B trainiert viermal die Woche während zweier Stunden. Wenn ein  Spieler für zwei Wochen in Quarantäne muss, unterbreche dies die Routine. «Wir planen unsere Saison im Voraus – derzeit können wir uns jedoch nicht an diesen Plan halten. Dadurch sind die Spieler körperlich und mental nicht so in Form, wie das normalerweise der Fall wäre», sagt Quidome. Auch hier sind kreative Lösungen gefragt. «Während des Trainings simulieren wir ein Spiel und fördern die Ausdauer der Spieler.» Der Coach hofft, dass eine baldmögliche Covid-19-­Impfung wieder etwas Normalität schaffen kann.

Das 90-minütige Training ist zu Ende. Eine erfrischende Dusche und ein sozialer Austausch in der Umkleidekabine sind derzeit für die jungen Männer nicht möglich. Denn von den Schutzmassnahmen betroffen sind ebenfalls die Benutzung von Umkleidekabinen und Duschen vor  und nach dem Training. Die Leidenschaft zum Basketball, die kann den jungen Sportlern allerdings nicht genommen werden.