Philippe Zehnder (parteilos) erreichte beim zweiten Wahlgang ums Präsidium der Gemeinde Erlenbach 913 Stimmen. Er ist somit klar neuer Gemeindepräsident. Neu in den Gemeinderat gewählt wurde Ludwig Näf (FDP). Am liebsen würde der neue Präsident zwei Amtsperioden bleiben.
Nach dem freiwilligen Rückzug von Sascha Patak (FDP) im zweiten Wahlgang ums Gemeindepräsidium erhielt Philippe Zehnder (parteilos) mit 913 klar am meisten Stimmen. Sein Gegenkandidat Felix Adam (Die Mitte) – er wurde kurzfristig aufgestellt – musste mit 308 Stimmen Vorlieb nehmen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 39 Prozent.
«Ich bin gerührt, denn ich habe einen knapperen Ausgang erwartet», meinte Zehnder auf Anfrage. Er sei zufrieden und dankbar, denn dieses Resultat gebe ihm die klare Legitimation für das Amt. Der frischgewählte Präsident will sich für zwei Amtsperioden zur Verfügung stellen, falls ihn die Stimmberechtigten in vier Jahren wieder wählen. «Aus Altersgründen – ich habe Jahrgang 1962 – kann ich mir nicht vorstellen, das Amt länger innezuhaben», betonte er.
Frischer Wind
Zehnder erwartet frischen Wind im neuen Gemeinderat, vor allem betreffend Natur und Umwelt. «Diese Themen werden jetzt einen höheren Stellenwert haben als bisher.» Dies sei vor allem auf die Wahl der beiden GLP-Vertreterinnen in den Gemeinderat zurückzuführen. Er selber sei zwar bürgerlich, sehe aber trotzdem die Möglichkeit, in diesen Bereichen noch einen Zacken zuzulegen. Aus wirtschaftlicher Sicht könne dies ebenfalls positiv sein, ist Zehnder überzeugt. Gemäss einer Umfrage würde dies dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger entsprechen. Vieles sei aber gesetzlich vorgeschrieben und könne nicht auf Wunsch geändert werden.
Zudem legt Zehnder Wert auf bezahlbaren Wohnraum für die Mittelschicht. Die Wohnungspreise in Erlenbach seien massiv gestiegen. «Viele Organisationen, wie zum Beispiel die Feuerwehr, sind auf Leute aus der Mittelschicht angewiesen.» Wenn diese aus Kostengründen nicht mehr in Erlenbach wohnen könnten, hätten solche Organisationen Schwierigkeiten, genug Leute zu rekrutieren.
Gemäss seiner Website steht Zehnder weiter unter anderem ein für eine schlanke und effiziente Verwaltung, die nur jene Aufgaben übernimmt, welche die Gesellschaft oder die Privatwirtschaft nicht in der Lage ist zu übernehmen. Das heisst, Zehnder will die Eigenverantwortung gezielt fördern. Er setzt sich weiter ein für die Erhaltung und Stärkung der direkten Demokratie auf allen Ebenen.
Zu seinen Standpunkten gehört ebenfalls die Förderung nachhaltiger, umweltschonender und erneuerbarer Energieproduktion. Weiter will der neue Gemeindepräsident gute Rahmenbedingungen für das gesunde Gewerbe in Dorf und Region schaffen.
Zehnder ist seit 2018 im Gemeinderat und war in den vergangenen vier Jahren zuständig für Sicherheit, Tiefbau, Verkehr und Entsorgung und ist Business-Manager für Handels- und Export-Finanzierungen bei einer Bank. Er ist ohne Interessenbindung, das heisst er hat keine Mandats- und Verwaltungsratstätigkeiten und keine bindenden Interessensvertretungen oder Verbandstätigkeiten ausserhalb seiner behördlichen Verpflichtungen.
Neuer Gemeinderat
Neu in den Gemeinderat gewählt wurde Ludwig Näf (FDP). Er erreichte 634 Stimmen, das heisst 31 Stimmen mehr als Felix Adam (Die Mitte). Für ihn steht die Teamarbeit im Gemeinderat im Vordergrund, um etwas fürs Dorf zu erreichen. Er bezeichnet sich selber als «verlässlich – fair – sympathisch – geerdet».