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Zoo sucht einen neuen Partner für seine Tigerin

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Amurtiger leben in grossen Territorien, die mehrere hundert Quadratkilometer umfassen können. Sie sind Einzelgänger und stets auf Wanderschaft, suchen wildreiche Gebiete auf und halten Ausschau nach potentiellen Partnern.

Im Zoo Zürich hat das Amurtigerweibchen Elena letztes Jahr ihren Partner Coto verloren. Wie der Zoo in einer Mitteilung schreibt, hat sie seither, vorwiegend in den Abendstunden, mit ihren Rufen weiträumig auf sich aufmerksam gemacht, aber nie eine Antwort erhalten. Bis vor kurzem. Auf seiner «Wanderschaft» ist der 2¾-jährige Kater Fedor aus dem Münsterland ins Schweizer Mittelland auf den Zürichberg gekommen. Nach gegenseitigem akustischen Kennenlernen hatten die beiden Tiere auch schon Sichtkontakt, und sie scheinen sich freundlich gesinnt.

Fedor wurde im Juni 2014 im niederländischen Zoo von Amersfoort geboren. Im Juli 2016 wechselte er in den Allwetterzoo Münster als neuer Partner der Tigerdame Nely. Der Allwetterzoo Münster hat nun die Möglichkeit, die Tigeranlage zu erneuern und mehr als vierfach zu vergrössern. Für die Bauzeit sind die Tiger in neue Gebiete «ausgewandert», Nely in den Zoo Krefeld, Fedor nach Zürich.

Grösster Vertreter der Tiger
Der Amur- oder Sibirische Tiger ist der grösste Vertreter der Tiger. Männchen erreichen mit 180 bis gegen 300 Kilogramm ein stattliches Gewicht. In den 1940-er Jahren sank der Bestand der Amurtiger auf rund 40 Tiere. Nur dank strenger Schutzmassnahmen hat sich der Bestand wieder erholt und wird gegenwärtig auf etwa 500 Tiere geschätzt.

«Fedor ist ein kräftig gewachsener junger Kater. Bei seiner Abreise in Münster brachte er 168 Kilogramm auf die Waage», so der Zoo Zürich in seiner Mitteilung weiter. In seinen Adern fliesst auch ein bisschen Zürcher Blut: Sein Ururgrossvater mütterlicherseits ist der 1993 in Zürich geborene und nach Toronto ausgewanderte Tonghua, seine Urururgrossmutter die bereits oben erwähnte Kora.

Möglicherweise unfruchtbarElena hat Jahrgang 2004 und ist so doch etwas älter als Fedor. «Wenn ein neues Paar zusammengeführt wird – und wenn es auch nur temporär ist – taucht auch gleich die Frage auf, ob es Nachwuchs geben kann, darf oder soll», schreibt der Zoo Zürich. Es darf. Aber da gibt es eine gewichtige Einschränkung: Vom Zuchtprogramm hätte der Zoo die letzten Jahre die Aufforderung gehabt, mit den Tigern nicht zu züchten. Elena erhielt deshalb mehrmals ein Hormonimplantat, um eine Trächtigkeit zu verhindern. Diese Implantate können, auch wenn sie wieder entfernt wurden, einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Wir wissen also nicht, ob Elena überhaupt nochmals Junge haben kann. Der Zoo würde sich jedenfalls über eine Vaterschaft von Fedor freuen – auch wenn dieser nur kurz in Zürich bleibe. Tigerinnen seien sowieso alleinerziehend, fügt der Zoo Zürich an. (pd./pw.)